Tagebuch Ehrenamt - Teil 3 - ab 04.08.16

So hier bin ich wieder - es gibt keine Meldung, wenn die Kapazität eines Themas/Buttons erschöpft ist


Im Teil 2 habe ich noch geschrieben, dass am 04.08. viele Betreuer aber  nur ein Schüler beim Computersprachkurs war.

jetzt geht es hier nochmal mit dem 04.08. weiter

Am Nachmittag kam dann "mein" Afghane und wir sind gemeinsam zu meiner Schwester gegangen. War mal was anderes für ihn, auch mal wieder jemand anders Deutsch sprechen zu hören. Sie spricht etwas mehr bayerisch und durch ihre Arbeit mit schwierigen Jugendlichen hat sie auch eine moderne Jugendsprache, die ich gar nicht mag und unsere Schüler in der Sprachklasse lernen das auch nicht. Wir halten sie zu ordentlichem Deutsch an und erklären ihnen auch den Unterschied zur "Sprache der Straße".

09.08.16 Computersprachkurs

nichts besonderes - es hat wieder mal geregnet - da haben wohl alle Angst aufgeweicht zu werden

11.08.16 - Computersprachkurs

Obwohl nicht eingeteilt bin ich trotzdem hin, weil ein Schüler aus der Schulklasse, den ich am Dienstag auf der Straße getroffen habe, auf seinem Weg zum Arzt, weil er mit dem Rad gestürzt war, mir versprochen hatte, am Donnerstag in den Computerkurs zu kommen.

Und er ist tatsächlich da gewesen - hat mich sehr gefreut. 

Es waren 3 Betreuer eingeteilt, gekommen ist nur eine und sie war dann froh, dass auch ich da war. DENN - oh wunder, es waren erfreulicherweise doch einige Lernwillige da - die meisten allerdings aus meinem Schnupperkurs vom vorigen Jahr. Die Lehrerin heißt ja auch Eva und so gibt es Eva 1 und Eva 2

- das bin ich. Einer aus ihrer Gruppe leitet ja auch auf dem IT-Gebiet den Computersprachkurs - so waren  junge Männer aus dem Senegal da (sie sind auch wahnsinnig interessiert die Deutsche Sprache zu lernen und einiggehaben einen Praktikantenjob 1 x pro Woche in Seniorenheimen. Sie werden von den alten Leuten geliebt. Dann war der Schüler aus Sierra Leone da, ein junger Mann aus Somalia zum 1. Mal, und ein eifriger junger Mann aus Afghanistan. Er geht auch in einer Berufsvorbereitungsschule und nutzt jetzt die Ferien um am PC zu lernen.

Sprachunterricht mit dem Afghanen bei mir zu Hause

Auf ihn ist einfach Verlass - wir haben seine Arbeiten aus der Schule kontrolliert - er darf ja jetzt für  5 Monate in Mühldorf zur Schule gehen. Während für die Mühldorfer  Schüler keine Fahrtkosten anfallen, muss er die Zugfahrt bezahlen. Erst mit dem Rad von Aschau (4 km) nach Waldkraiburg und dann mit dem Zug. Die erste Zeit hat er die 17 km nur mit dem Rad gemacht, aber bei dem unbeständigen Wetter hat er sich dann doch eine Zugkarte gekauft.

Er ist so glücklich, dass er die Chance bekommen hat - und nun kommts: Kurz bevor er gegangen ist, hat er mir erzählt, dass er einige Tage zuvor  eine Auseinandersetzung mit einem Iraner hatte. Er hat ihn gefragt, warum er im Unterricht ständig die Lehrerin in Beschlag nimmt, so dass für die anderen Schüler überhaupt keine Zeit bleibt, sie wollen hier was lernen und nicht seine Diskussionen mit der Lehrerin verfolgen müssen.

Das gab dann Ärger und in der Pause hat ihn der Iraner gegen das Bein getreten, worauf er ihn geschubst hat. Das war Anlass für den Iraner die Polizei zu rufen und eine Anzeige gegen ihn zu machen. Am Mittwoch war er dann bei der Polizei in Waldkraiburg vorgeladen. Er ist ganz pünktlich dort hingegangen, was auch auf der Vorladung vermerkt wurde ".... pünktlich erschienen". Ich habe ihn gefragt, warum er mich nicht gebeten hatte mit zu gehen. Aber er ist wirklich schon sehr selbständig. Aber wir sind dann noch mal gemeinsam zur Polizei, allerdings hatte der Polizist schon Feierabend.

Ich habe dann am nächsten Tag 2 x bei der Polizei angerufen, ohne Erfolg. Aber ich wurde dann zurückgerufen und ich konnte das mit dem Polizisten besprechen und auch fragen, was er denn ohne Dolmetscher dann auf dem Protokol unterschrieben hat. Alles ok und er hat auch einen sehr guten Eindruck hinterlassen, so dass es wohl zu keiner Strafverfolgung kommen wird. Ich habe dem Polizisten auch gesagt, dass er der einzige meiner Schüler ist, der direkt zu mir nach Hause kommen darf. Ich schätze ihn sehr anständig ein. Aber natürlich ist da sicher immer noch ein Aggressionspotenzial.

Was er in Afghanistan und auf der Flucht zu Fuß über die Balkanroute mitgemacht hat, hat ihn sicherlich nicht zimperlich gemacht, sonst wäre er wahrscheinlich nie hier angekommen.

Ich habe ihn angerufen und konnte ihn hoffentlich ein wenig beruhigen - wie er mir sagte, läuft es in der Schule gut, andere ist nicht mehr da.

Für die Zukunft habe ich ihn gebeten, Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen.

Über unsere Polizei hier vor Ort bin ich sehr froh.

16.08.18 - Computersprachkurs

Ich war ja heute nicht eingeteilt, da ich mich aber mit einer Teilnehmerin verabredet hatte, war ich dort. Wir wollten uns eine  halbe Stunde vor dem Kurs treffen, aber sie ist nicht früher gekommen - so habe ich ein halbe Stunde in der Sonne auf sie gewartet. Sie hatte mich wohl nicht richtig verstanden.

Der Kurs war wieder gut besucht - allein 3 von den Senegalesen und 2 aus meinem Alphakurs,  und es war auch ein neuer aus Ghana da, dann noch ein Afghane und ein Nigerianer.  Eine junge Frau aus meinem Alphakurs kommt jetzt auch häufiger und heute hatte sie wieder ihre kleine Tochter (10 Monate) dabei. Meine Kollegin, die für heute eingeteilt war, hat sich ganz liebevoll um die Kleine gekümmert.

Toll was so eine Sprachpatenschaft alles mit sich bringt.

Heute waren mal  wieder viele Sprachen gebraucht. Italienisch, Französisch und Englisch und Deutsch sowieso. Ich muss wirklich meine Sprachkenntnisse auffrischen.

18.08.16 - Computersprachkurs

Heute sind alle sehr zögerlich gekommen, aber am Schluss wurden sogar die laptops knapp.  Nächstes Mal schleppe ich meinen auch mit.

Heute waren es wieder viele Nationen: Senegal, Afghanistan, Somalia, Nigeria und aus dem Kongo. Der junge Mann ist erst 4 Monate in Deutschland, er hatte 2 Monate in München einen Sprachkurs, aber er spricht schon sehr gut Deutsch - Kompliment. Eigentlich wollte ich ja nur kurz da bleiben, weil ich ja gar nicht eingeteilt war, aber die Sprachschüler haben doch gemerkt, dass ich ihnen gerne bei Fragen helfe. Die anderen Kollegen sehen sich wohl mehr als Aufsichtspersonen. So möchte ich nicht angesehen werden.

Sprachkurs zuhause

Wie immer donnerstags Nachmittag kommt ja ein Afghane zu mir und wir sprechen über Allah und die  Welt. Er ist so interessiert und so froh, dass er jetzt hier leben darf. Heute Nachmittag hat es gewittert und so hat er auch gleich wieder neue Deutsche Wörter lernen können. Knoblauch und sein Duft und seine gesundheitsfördernde Wirkung waren auch ein Thema, Zwangsheirat und Ehrenmorde ebenso.

19.08. - da fällt mir noch was ein

Ich hatte meinen Sprachschüler gefragt, ob seine Frau Kopftuch trägt - ja  das macht sie, müsste sie von ihm aus aber nicht, aber sie es aus Afghanistan so gewöhnt. Dann hat er mir ein Bild seiner 8jährigen Tochter gezeigt, mit Schulterschleier, wie es in Afghanistan für junge Mädchen ein MUSS ist.

Er will sie ja gerne hier nach Deutschland holen, dann muss sie auch kein Kopftuch mehr tragen.

23.08.16 . Computersprachkurs

Jetzt kommen auch 2 junge Männer aus dem Kongo - ihre gemeinsame Sprache ist Suaheli, aber der eine spricht mit mir Englisch, der andere Französisch.

Das hält mich fit. Jetzt kommt auch immer eine junge Frau aus Somalia - deren Kleidung finde ich wunderschön, es ist ein Gesamtkunstwerk und sie hat auch immer ihre Hände und Unterarme bemalt - einfach toll. Langsam taut sie auf und fragt mich auch mal was.

Heute waren also wieder da - Afghanistan, Senegal, Somalia und Kongo - ich liebe diese Vielfalt - und alle sehen so unterschiedlich aus.

Wie heißts in Bayern: "des taugt ma".

Beim Heimgehen  hat mich ein Afghane gefragt, ob ich ihm einmal in der Woche Deutsch unterrichten könnte. Er kenn "meinen" anderen Afghanen und so habe ich ihm gesagt, dass er sich mit ihm in Verbindung setzen soll und dann kommen sie evtl. am Donnerstag gemeinsam zu mir.

Ab Mitte September darf er dann auch in die Schule gehen.

Heute hat er mir 2 Sätze vorgelegt und gefragt, ob sie richtig sind: "ich will nicht verkehrt. Ich will nur mit dir kuscheln". Ich finde, dass ist jede Menge Vertrauen, dass er mir hier entgegen bringt. Erster Teil von mir übersetzt: Ich will nicht mit dir schlafen, ich will .......

Ich habe ihm dazu gesagt, dass er in Deutschland respektieren muss, was die Frau will, wenn sie NEIN sagt, dann hat er das zu respektieren.

Er weiss das. Jetzt hoffe ich nur, dass er sich auch daran hält. Die jungen Männer suchen alle nach Freundinnen.

Ehrenamt = Lebenshilfe

Dann gab es noch Probleme mit der Grammatik aus dem Kurs. Da warte ich aber noch auf die Antwort von Marina.

25.08.16 - Computersprachkurs

Marina hat mir bestätigt, dass  man da im Programm einen Fehler hat - Dativ und Genitiv wurden verwechselt. Sollte ja nun nicht vorkommen.

Heute im Kurs war wieder ein neuer Afghane da, ich kannte ihn schon durch seine Freunde. Aber zum Kurs ist er heute das erste Mal gekommen und er meinte, dass er während der Ferien dazu keine Lust hat - er geht bereits in die Vorbereitungsschule zur Berufsschule. Heute hat er mir aber versprochen, dass er die paar Mal bis die Schule wieder beginnt, zum Kurs kommt - danach geht es nicht mehr, weil der Computerkurs während der Schulzeit ist.

Einer der anderen Afghanen kam heute mit einer bösen Abschürfung an der Hand zum Kurs - Beim Fußball spielen ist er gestützt.

Das sah böse auch - und da er noch keine Gesundheitskarte hat und somit nicht spontan zum Arzt gehen, sondern sich erst am Landratsamt in Mühldorf einen Schein abholen muss - bin ich nach dem Kurs mit ihm in die Apotheke und habe ihm Desinfektionswundspray  und entsprechendes Pflaster gekauft.

Ich hatte ihn, bevor ich die Wunde besprüht habe, gesagt, dass es gleich weh tut. Aber er hat dann doch wehleidig gesagt "das tut weh".

Heute Nachmittag war er dann mit seinem Freund, der ja schon längere Zeit zu mir kommt, bei mir. Wir haben u.a. über das Erdbeben in Italien gesprochen und ein paar Anzeigen in der Tageszeitung besprochen.

Ich hatte ja schon vor  einiger Zeit geschrieben, dass "mein" Afghane" beim BAMF in München persönlich nachgefragt hat, wann er denn endlich zum Interview kommen kann. Gestern kam die Einbestellung, morgen um 8 Uhr muss er dort sein- war ja sehr knapp und so habe ich ihm das auf der Einbestellung auch notiert. Er musste sich heute Vormittag erst am Landratsamt die Erlaubnis holen, dass die Residenzpflicht aufgehoben ist und dass er auch einen Fahrtzuschuss bekommt. Jetzt  ist er noch mal los mit dem Fahrrad nach Mühldorf, um sich für morgen früh das Ticket zu besorgen, weil wir hier keinen Bahnhof, sondern nur eine Haltestelle haben. Da gibt es keine Sondertickets.

Ich drücke ihm die Daumen, dass alles gut geht. Er hat es sich verdient. Seine Eigenschaften sind so typisch deutsch. Ganz anders als meine.

28.08.16

Heute Mittag hat er überraschend vorbei geschaut um zu berichten. Für 8 Uhr war er einbestellt, und um 8 Uhr 30 kam er schon dran. Es kann auch passieren, dass man 8 Stunden waren muss, dann wird geschlossen und dann gibt es einen neuen Termin.

Über 5 Stunden hat die Befragung gedauert. Es war auch ein Dolmetscher dabei - aber A.  hat gleich klar gemacht, dass er alles versteht, n ur noch nicht so gut antworten kann. 

Wenn man nun überlegt, dass im vorigen Jahr knapp eine Million Menschen bei uns Zuflucht gesucht haben, und es beim Bamf schon einen Überhang an unerledigten Anträgen aus den Jahren davor gab, dann kann man sich vorstellen, dass, wenn alle Befragungen  5 Stunden dauern, und somit einen Interviewer und einen Dolmetscher binden, dann ist es kein Wunder, dass noch so viele Anträge nicht bearbeitet sind. Das  BAMF hat einfach nicht so viele Mitarbeiter und man kann da ja auch nicht jeden nehmen.

Ca. 6 Wochen wird es dauern bis er einen Bescheid bekommt, ich kenne auch Flüchtlinge, die  schon länger als ein halbes Jahr warten.

Blöderweise bin ich dann nicht da. Denn wenn er den Bescheid anfechten möchte und das wird er auf jeden Fall tun, wenn der Bescheid negativ ist, dann bin ich nicht da, um für ihn beim Verwaltungsgericht Einspruch zu erheben. Man muss innerhalb einer Woche auf den Bescheid reagieren und Einspruch einlegen. Ich werde also nächste Woche mit den Anwälten von Arrival Aid telefonieren, wie ich da am besten vorgehen soll. Vielleicht kann man direkt zum Verwaltungsgericht gehen und Einspruch erheben, denn der Postweg ist einfach zu unsicher.

Mal sehen, was ich für eine Auskunft bekomme.

30.09.16 - Computersprachkurs

Heute waren wir wieder bunt - 6  x Schwarzafrika (2 x Kongo,3 x Senegal, 1 x Somalia), 2 x Afghanistan

Einer der Kongolesen spricht englisch, der andere französisch. Sie sitzen nebeneinander und wenn sie dann Fragen haben muss ich recht schnell zwischen englisch und französisch hin und her switschen und der eine Senegalese spricht italienisch. Eigentlich müsste ich Sprachkurse in allen 3 Sprachen machen, damit ich wieder fitter werde. Arabisch wollte ich auch gerne lernen. Aber so viel Zeit habe ich gar nicht und auch nicht das Geld. Arabisch gibt es auch bei uns in der VHS nicht. Schade

Heute hat ein Afghane die Nachricht bekommen, dass er keine Erlaubnis für einen Intergrationskurs bekommt,  weil für einen Afghanen die Bleibeperspektive sehr gering ist. Es ist bereits sehr gut intergriert und nimmt jede Gelegenheit wahr, Deutsch zu lernen. Morgen will ich mit einer Kollegin sprechen, was es noch für Möglichkeiten gibt. 4 Wochen hat er Zeit für einen Einspruch und das werde ich auf jeden Fall für ihn machen.

Ich hoffe auch, dass der Kollege, der den Kurs für ihn organisiert hatte, nächste Woche wieder da ist. Vielleicht sieht auch er da noch Möglichkeiten.

Eines steht schon fest, in der Schule werde ich wieder mitarbeiten, aber eigene Sprachkurse werde ich keine mehr geben.

Donnerstag Nachmittag kommt in der Ferienzeit immer ein Afghane zu mir nach Hause, letzten Donnerstag war ein 2. dabei und diesen Donnerstag werden sie zu dritt sein.

Wie es nach meinem Urlaub weitergeht, muss ich sehen, denn dann ist ja wieder Donnerstag Nachmittag mein Französischkurs.

01.09.16 - Computersprachkurs

Hurra der junge Afghane bekommt zwar keinen Integrationskurs, dafür darf er aber nach Mühldorf in die Schule gehen. Das ist, wie die Schule, in der ich mitarbeite, eine 2-jährige Berufsschulvorbeitungsklasse. Warum er nicht für Waldkraiburg eingeteilt wurde, wo er zu Fuß hingehen könnte, weiß ich auch nicht. Jetzt fährt der mit der Bahn und bekommt das Ticket bezahlt. Eigenartig das ganze.

Im Computerkurs waren es heute wieder mal 3 Betreuer und nur 4 Schüler. Wir haben jetzt im Asylplusprogramm hervorragende Videos entdeckt. Die Schüler sind begeistert.

Die einzige,  die den Schülern Hilfe gibt, bin ich. Die anderen sitzen selbst am Laptop und lernen da englisch oder französisch. Für die Schüler ist niemand da, Das verstehe ich nicht.

Einer der Betreuer ist Lehrer und gibt aber montags in der Unterkunft immer 2 Stunden Deutschunterricht. Die heute anwesenden Schüler haben versprochen, am Montag dahin zu gehen.

Der junge Kongolese - er sieht sehr gepflegt und ordentlich aus und ist extrem höflich - hat mir gesagt, dass er soooo müde ist, weil er nachts nicht schlafen kann. Es geht ihm so viel durch den Kopf.

Ich bin dann am Dienstag wieder da.

Mein Afghane kommt heute nicht, er hat einen Termin beim Jobcenter - also habe ich heute Nachmittag frei. Die anderen beiden wären wohl gekommen, aber er hat mir geraten, sie nicht in die Wohnung zu lassen. Er meint, dass es besser wäre, wenn wir uns außerhalb träfen. Also werde ich das so machen.

06.08.16 - Computersprachkurs

Na heute waren wir aber nicht sehr begehrt - 2 Aufpasser! - und 4 Schüler. Einmal Kongo, 1 x Afghanisten, 1 x Senegal, 1 x Somalia.

Vielleicht bin ich ja blauäugig, aber ich mag sie alle. Sie sind so unterschiedlich und zum Teil auch schwierig, Mein Kollege, der nur zur Aufsicht da ist, zumindest kümmert er sich nicht um die Schüler, meinte, dass die Schüler sich so positiv verhalten, weil auch ich so positiv auf sie zugehe. Das könnte er nicht, Er gibt auch Unterricht in der Schule - Vorbereitung für weiterführende Schulen für Flüchtlinge  und er gibt in der Flüchtlingsunterkunft Deutsch für Erwachsene.  Aber er hat keine netten Worte für sie übrig. Ansonst macht er keinen schlechten Eindruck. Aber für die Flüchtlinge würde ich mir jemand mit einer positiveren Einstellung wünschen. Trotzdem muss man froh sein, dass sich immer noch ausreichend Ehrenamtliche engagieren.

ich kann halt auch meine Sprachkenntnise auffrischen - Kongo: englisch und französisch, Senegal italienisch, Afghanistan englisch, Somalia nur deutsch.

Das kann beim nächsten Mal wieder anders sein.

Aber ich muss mir angewöhnen mit den Schülern NUR deutsch zu sprechen. Der junge Mann aus dem Kongo wollte so einiges zur Wahl am Wochenende wissen und auch wie es allgemein mit Wahlen bei uns ist. Ich fand das super, er fragt mich manchmal ein Loch in den Bauch. Ich denke, dass der Computersprachkurs mehr sein muss als nur glotzen auf den Bildschirm. Auf Youtube gibt es auch wunderbare Lehrvideos. Das wird jetzt auch viel genutzt.

Ich freue mich schon auf den Donnerstag, wenn ich sie wiedersehe. Bei vielen weiß man nicht, ob sie nicht von einem Tag zum anderen wo andershin verlegt werden. Sie können sich dann nicht mal verabschieden.

Wenn ich jetzt ein paar Wochen in Ferien bin, werden sie mir alle sehr fehlen und mal sehen, wer dann überhaupt noch da ist, oder ob es dann wieder ganz neue Leute sind.

08.09.16 - Computersprachkurs

3 Aufpasser, aber außer mir niemand,  der die Schüler  am PC betreut, Hilfestellung gibt und Fragen beantwortet. Zumal ich heute schon zum 2. Mal entdeckt habe, dass da auch in den Programmen Fehler sind. Sollte nicht sein, ist aber so.

Da waren:  Afghanistan, Somalia und Kongo. Da habe ich aber heute erfahren, dass er zwar im Kongo geboren ist, aber immer in Tansania gelebt hat.

2 Teilnehmern habe ich heute das Versprechen abgenommen, dass sie am Dienstag noch 2 andere mitbringen. Mal sehen, wie es wird.

Mittlerweile nutze ich auch die Videos zuhause um Französisch zu lernen.

Privater Sprachkurs

er hat mir wieder sein Leid geklagt, dass nur wenige im Unterricht mitmachen, viele albern rum (erwachsene Männer) oder daddeln. Der Lehrer kann sich oder will sich nicht durchsetzen - was war da in meiner Schule die junge Lehrerin super

Heute haben sie in der Schule etwas über die Solidargemeinschaft gelernt. Unsere Versicherungen usw.

Ich habe ihm erklärt, das auch die Steuerzahler in Deutschland eine Solidargemeinschaft sind und das wir mit unserem Steuern, den Aufenthalt, das Leben und die Fortbildung der Asylsuchenden bezahlen. Und das wird dann "verdammt noch mal" auch erwarten können, das sie lernen und ihren Arsch bewegen.

Es sind doch einige dabei, die es sich durch die Kostenübernahme und € 200 pro Monat gut gehen lassen. Sie können nicht verstehen, warum er und noch einer meiner Senegalesen so eifrig lernen.

Ich habe heute auch für ihn in einer Baufirma angerufen, wir dürfen Bewerbungsunterlagen senden. Allerdings suchen sie im Moment niemand. Er war gestern schon persönlich konnte aber mit der Auskunft nichts anfangen.

Jetzt weiß er auch was "ein Platten" ist. Lernen am täglichen Leben. Und was eine Luftpumpe ist weiß er auch, bzw. wie das Ding heißt


13.09.16 - Computersprachkurs

3 Betreuer  - 2 Schüler. Keine große Ausbeute, aber umso mehr Zeit habe ich für jeden. Einer geht ab morgen in die Schule, dann kommt er auch n icht mehr. Es fallen einige weg, weil sie in die Schule dürfen. Wir haben uns daher heute entschlossen, auch einen Nachmittagskurs anzubieten.

Sobald ich aus dem Urlaub zurück bin. In Zukunft werde ich die Computersprachkurse wohl alleine betreuen.

Nach dem Kurs bin ich noch mal durch die Bücherei gegangen und habe da einen Nigerianer entdeckt und ihn auf den Computersprachkurs hingewiesen.

Vielleicht kommt er am Donnerstag und bringt noch Kollegen mit. Sie sind immer alle in der Bücherei, weil sie da für ihr Handy ein schnelles Internet haben.

Das ist doch unser Hotspot.


Sprachunterricht außer der Reihe - mein Afghane hat Angst, dass das Schreiben vom BAMF an seine alte Adresse gegangen ist und so habe ich ihm gesagt, dass er mit allen Unterlagen vorbei kommen soll. Jetzt war er gerade mit seiner Frau da- sehr nett, und sie spricht auch sehr gut Deutsch.

Beim Lesen und Schreiben hat sie aber noch Probleme.

Ich habe dann versucht für ihn beim BAMF anzurufen, aber da wird wohl nachmittags das Telefon  nicht bedient. Er hat mir jetzt alles da gelassen und dann versuche ich es morgen Vormittag noch mal.

Seine Bewerbungsunterlagen hatte ich fertig, wir sind sie noch mal durchgegangen und dann habe ich ihm alles ausgedruckt. Kann er dann morgen bei der Firma vorbeibringen.


15.09.16 - Computersprachkurs

Heute wars wieder mal trostlos - 3 zeitweilig 4 Betreuer und 2 Teilnehmer. Der sehr fleißige Kongolese war wieder da und vor dem Haus stand auch ein junger Schwarzer, der wohl sein Handy laden wollte. Ich habe ihn "abgeschleppt".

Der Kongolese hat uns gesagt, dass die eine Gemeinschaftsunterkunft aufgelöst wurde. Da haben u.a. die so lieb gewonnenen Senegalesen gewohnt. Sie wurden in andere Orte verlegt. Wahrscheinlich sehen wir sie nicht wieder. In den Computerkurs kommen sie natürlich auch nicht mehr. Ich werde sie sehr vermissen.

Der Kongolese ist jetzt auch schon 6 Monate in unserer Stadt in der Erstunterkunft. D.h. auch er wird in den nächsten Tagen unsere Stadt verlassen müssen. Er hat meine E-Mail-Adresse und wir mir schreiben, wo er gelandet ist. Wenn er doch bleiben kann, wird er uns im Computerkurs bei der Technik unterstützen (er hat einige Semester IT-Studiert). Der Senegalese, der uns bisher unterstützt hat, ist ja nun weg und er muss auch Deutschland wieder verlassen. Was ich nicht verstehe, solche Leute sucht doch die Industrie. Er könnte doch mit einem guten Einkommen, die Steuern verdienen, die wir  dann wieder für die Ausbildung der anderen Flüchtlinge einsetzen könnten. Ich verstehe es nicht. Dann stellen wir wieder Greencards aus, und keine Sau will kommen.

Sprachunterricht bei mir zuhause

Ich hatte mir vor ein paar Tagen von einem Kollegen eine Welt- und eine Deutschlandkarte mitbringen lassen. Heute haben wir uns dann die Weltkarte angesehen. er hat mir gezeigt, wie er 2014 von Afghanistan über den Iran, dort hat er sich das Geld verdient, und die Türkei nach Deutschland kam. Fast alles zu Fuß, aber auch mit einem kleinen Schlauchboot von der Türkei auf eine griechische Insel, dann aufs griechische Festland - alles vorher an Schleuser bezahlt, einige Tausend Euros.In der Türkei--für einige Monate --, waren es 20 Leute auf 15 qm, ohne Versorgung.

Griechenland hat er auch weitgehendst mit Schleusern zu Fuß durchquert, dann mit Schleusern über die Balkanroute und von Ungarn nach Wien eingepfercht in einem LKW, dann in Wien ist er zur Polizei und dort hat man ihn dann weiter mit der Bahn nach Deutschland geschickt. Seine Frau lebte ja bereits in Deutschland. Das war 2014 - d.h. diese grauenhafte Schleusersystem läuft schon sehr lange.

Dann habe ich ihm noch ein paar Hinweise für sein Verhalten gegenüber dem BAMF und evtl.  gegenüber dem Verwaltungsgericht gegeben. Meine Schwester kam auch, an sie kann er sich wenden, falls ich noch im Urlaub bin.

Dann habe ich alles, was er unter der Woche in der Schule gemacht hat, kontrolliert, Da wird nichts nachgesehen, was die Schüler so in ihr Heft schreiben und ob sie überhaupt mitkommen. Fast jede Woche wechseln die Lehrer.


So es geht mit dem neuen Schuljahr weiter

10.10.2016 - Schule

Das war ein Hallo und viele haben sich doch gefreut, mich wiederzusehen. Einer kommt wohl nicht mehr, dafür war ein Neuer da, ein sehr junger Afghane, der mit der deutschen Sprache noch große Probleme  hat.

Wir sind jetzt in Containern untergebracht, zu den Toiletten im Gymnasium ist es ein weiter Weg. Da heißt es für mich "zuklemmen".

Viele waren erkältet, mal sehen, ob ich mich angesteckt habe. Morgen stecke ich zum Verteilen Tempotücher ein.

Ich habe insgesamt das Gefühl, dass die Deutschkenntnisse nicht wesentlich besser geworden sind.


Deutsch im Urlaub - im Gästebuch könnt Ihr die letzten 3 Wochen nachlesen, was ich im Urlaub in dieser Hinsicht gemacht habe.


Computersprachkurs - da muss ich morgen recht schnell sein. So gegen 9 Uhr 55 komme ich aus  der Schule und um 10 Uhr geht der Computersprachkurs an - sind ja nur ca. 3-4 km.

Am Sonntag habe ich den jungen Mann aus dem Kongo getroffen und er kommt morgen auf jeden Fall wieder, weil ich ihm versprochen habe, dass ich auch komme. Er freut sich schon. Wir haben ihn dann im Auto meiner Schwester bis zu seiner Unterkunft gefahren.

Ich habe gerade mit ,meiner Kollegin (Eva1) gesprochen und sie ist mit mir der gleichen Meinung, dass die Schwarzafrikaner eine absolute Bereichung für uns sind.


11.10.16

Schule - keine besonderen Vorkommnisse, außer dass es richtige Kindsköpfe sind. Besonders der junge Afghane, der doch mehr Deutsch kann, als ich zuerst dachte.

Ich bin um 10 vor 10 aus der Schule, d.h. den Containern weg und war noch vor 10 Uhr beim Computersprachkurs. Da war ich ganz schön schnell, hätte ich nicht gedacht.

Computersprachkurs

3 Betreuer - 3 Schüler - das ist keine gute "Ausbeute". Der junge Kongolese war nicht da, kann sein, dass er schon verlegt wurde.

Es war ein junger Mann aus Sierre Leone da, er hat für Donnerstag eine Vorladung beim BAMF. Ich habe ihm dann erklärt worauf es ankommt.

Leider konnte ich mit ihm kein Treffen mehr vereinbaren um ihm die möglichen Fragen zu zeigen. Er muss morgen in die Kreisstadt und sich sein Ticket abholen. Wir sind dann auch noch zusammen zum Arzt, d.h.  ich bin nur mit hingegangen und habe ihm erklärt, dass er auch Arzttermine, wie vereinbart, wahr nehmen muss. Er ist erst 20 Jahre alt und mein anderer Kollege kümmert sich darum, dass wir ihn noch in den Schulunterricht bekommen (da wo auch ich mitarbeite). Er käme dann aber in eine andere Klasse, da er kaum Deutsch spricht, es geht im Moment nur auf Englisch

Die beiden anderen kamen aus Nigeria (kannte ich schon) und eine junge Frau aus Kasachstan. Sie  kann schon recht gut Deutsch.

Morgen ist dann Zusammenkunft  aller Ehrenamtlicher, die sich beim Computersprachkurs engagieren. Mal sehen, was da raus kommt.


13.10.16

Computersprachkurs

Wie schon im Gästebuch beschrieben, wollen wir mehr Werbung für uns machen.

Für heute war ich ja gar  nicht eingeteilt, aber ich war mit "meinem" Afghanen verabredet, der allerdings nicht kam.

Ich habe dann dem eingeteilten Kollegen von meinem Entsetzen über das "Flair" der Gemeinschaftsunterkunft erzählt. Er würde mich da nicht verstehen

"die kennen es doch nicht anders". Da  war mein Entsetzen noch größer. Irgendwann sollen diese Menschen in eigenen Wohnungen leben, meist in Mietshäusern und das wäre es wirklich angebracht, ihnen vorher zu erklären, dass sie für ein bisschen Sauberkeit sorgen müssen. Sonst ist der Ärger schon vorprogrammiert. Die meisten sind ja junge Männer und es ist mir klar, dass in ihren Heimatländern die Frauen fürs Saubermachen zuständig waren.

Aber auch das ist ein Lernprozess, bei dem wir ihnen helfen sollten. Ich bin auch nicht der Meinung,d ass der Staat hier die Reinigung bezahlen und organisieren muss. Aber wir müssen sie wenigstens anleiten. Dafür gibt es ja eine Heimleitung.

Der selbe Kollege sitzt in den Kursen selbst vor dem PC und lernt für sich Englisch, Um die Lernenden kümmert es sich kaum.

In der Zeit, in der ich auf meinen "A" gewartet habe, hatte ich mich mit einem neuen Helfer unterhalten und da wurden wir darauf hingewiesen, dass wir nicht reden sollten, denn das würde die anderen stören. Sie haben aber alle Kopfhörer auf. Ich denke mal, es hat ihn gestört.

Ein Glück, dass ich donnerstags nicht mehr hin muss.

17.10.16 - Schule

Für einen der Schüler hieß es heute noch einmal alles auf Anfang - er geht zurück in die Anfängerklasse, er war sehr traurig, aber es ist so besser für ihn.

Eine Schulsozialpädagogin hat ihn betreut und ich hoffe, dass er es einsieht und die Chance z um nochmal Durchstarten nützt.

Heute wurde der Ferienplan fürs Schuljahr verteilt. Einige Schüler waren der Meinung, dass das viel zu viele Ferien sind, da würden sie ja nie deutsch lernen. Habe ich von deutschen Schülern noch nie gehört.

Frage eines Schülers: Warum steht denn da Halloween nicht als Feiertag drin? Wir haben ihnen dann erklärt, dass das aus Amerika kommt und der 31.10. bei uns ein kirchlicher Feiertag ist.  Groooße Augen.

Der junge Afghane, der ja dieses Schuljahr ganzneu in der Klasse ist, ist ein richtiger Märchenerzähler. Man muss sehr aufpassen, dass man ihm  nicht alles glaubt. Er hat aber einen Riesenspaß dabei. Er ist der asiatische Typ und so erzählt er gerne, dass sein Vater Koreaner ist - stimmt natürllich nicht.

Aufgewachsen ist er im Iran, Schiieten wie er, sind in Afghanistan den Attacken der Taliban ausgesetzt und so ist die Familie schon vor seiner Geburt in den Iran (schiitischer Staat) geflüchtet.

Es ist nicht so leicht da durchzublicken, aber ich werde immer besser und die Flüchtlinger freuen sich sehr, wenn man sich für diese Dinge interessiert.

Heute hat er mir "ich liebe Dich" auf Farsi beigebracht. Ich wusste natürllich zuerst nicht, was da heißt, natürlich zur Freude der anderen, die auch Farsi sprechen. Ich habe es aber schon wieder vergessen, morgen muss er es mir aufschreiben. nachsprechen hat aber auf Anhieb geklappt.


18.10.16 - Schule

Heute habe sogar ich noch was dazu gelernt. Mehrzahl/Plural von "die Butter" ist die Butterstücke. Der Plural von Reis ist 1 kg Reis usw. oder 2 Pakete Reis. Ich war der Meinung Butter ist Butter und Reis ist Reis.

Aber es ist einfach nur toll mit der Klasse -- auch wenn keiner zum Konversationskurs gekommen ist. Das ist ihnen wohl zu weit. Sie sind ja auch fast alle in ihrem jungen Leben schon sehr weit gelaufen - viele die Balkanroute und manche aus dem Irak und aus Afghanistan - alles zu Fuß bis Österreich oder auch Ungarn.

Computersprachkurs/Konversation - es waren nur 2 da, einer von den Senegalesen und der junge Mann aus Sierra Leone und beide sind dann auch zum Konverationskurs da geblieben. Wir hatten viel Spaß, aber da sie nur zu zweit waren haben wir um 13 Uhr Schluss gemacht.

Evtl. verlegen wir diese Termine auf den Dienstag Nachmittag. Vormittags haben viele Unterricht - nicht in der Schule, sondern auch von so alten von mir.

Aber besser als nichts.

19.10.16 - hurra der junge Mann aus Sierra Leone geht seit heute in die Schule, bei der auch ich bin. Toll, dass wir das noch hingekriegt haben, obwohl das Schuljahr eine Weile läuft. Er geht nachmittags an 5 Tagen in den Unterricht - 2 Jahre lang.


20.10.16

Computersprachkurs.

 Toll der junge Mann aus Sierra Leone ist noch vor dem Unterricht zum Computersprachkurs gekommen. Er hatte auch ein paar Matheaufgaben dabei, die er nicht verstanden hatte. Ich Arme.

Es waren auch ganz neu ein Mann udn eine Frau aus Afghanistan da. Eine weitere aus Kasachstan. Sie würde gerne zum Kon versationskurs kommen, geht aber nicht, da sie da zur Schule muss. Einen anderen Tag zusätzlich will ich aber nicht anbieten.


21.10.16 - spezieller persönlicher Sprachunterricht über Whatsapp.

Einer der Eriträer aus Lütjenburg und der junge Mann hier aus Sierra Leone haben die Möglichkeit zum Lernen über Whatsapp entdeckt. Alle paar Minuten kommt eine Nachricht und ich korrigiere dann.

23.10.16 - Schule

Die Lehrerin war heute nicht da und so hat sie ein Kollege vertreten. Immer mehr stellt sich der große Wissensunterschied zwischen den einzelnen Schülern heraus. Manche können hervorragend eigene Brief usw. schreiben und andere haben kaum Fähigkeiten dazu.

Für die Lehrer eine hartes Stück Arbeit und nach wie vor gibt es Sprachschwierigkeiten. Wir haben Schüler in der Klasse, die keine oder nur wenig Schule besucht haben und andere wiederum haben Abitur.


Besuch bei den Senegalesen, die man zum großen Teil aufs Land abgeschoben hat.

Sie haben dort keinen Zugang mehr zu Sprachkursen. Eine Busfahrt nach Waldkraiburg kostet € 9, die sie aus eigener Tasche bezahlen müssen.

3 leben in einem Miniortsteil eines Minidorfes, einer wohnt noch ein Stück weiterweg auf einem Einödhof.

Meine Kollegin, die diese Gruppe immer betreut hat und auch heute noch mit ihnen durch dick und dünn, d.h. alle Ämter geht, und ich haben sie heute besucht. 1 aus Waldkraiburg und 1 aus Mühldorf, der mit dem Rad nach Waldkraiburg gekommen war, haben wir mit genommen. Wir hatten Gebäck, Tee und Apfelsaft dabei. Erst haben wir gemeinsam Tee getrunken und anstehende Dinge besprochen und dann sind wir gemeinsam zu dem Einölhofe gegangen. Die Lage der Unterkünfte ist landschaftlich traumhaft. Heute bei Föhn war das ganze Alpenpanorama zu sehen,. Aber das ist für die Männer kein Trost, sie sind da einfach zu alleine und haben keine Ansprache.

Auf dem Einödhhof leben auch noch Pakistani und Afghanen. Einer der Pakistani ist Maler, aber nicht nur einfach Anstreicher.

Er hat alle Zimmer mit Ornamenten verschönert.  Sind wunderbar aus. Er sucht  nun eine Arbeit als Maler. Ich habe ihm gesagt, dass er alles fotografieren soll und dann wollen wir beide gemeinsam versuchen, doch eine Stelle für ihn zu finden. Also habe ich wieder eine neue Aufgabe dazu bekommen.

Ja und dann waren wir schon fast wieder zuhause, als ich gemerkt habe, dass ich meinen Mantel,  in dem der Hausschlüssel war, vergessen hatte.

Also sind wir wieder umgekehrt. Man war mir das peinlich.

In nächster Zeit sind wir dann auch noch mal eingeladen und dann will einer der Jungs typisch senegalesisch für uns kochen.

25.10.16

Schule - also das es alles noch Kinder sind, merkt man ihrer Freude auf den Halloweentag. Sie sind schon ganz aus dem Häuschen. Das es eigentlich ein religiöser Feiertag ist, hat sie gar nicht interessiert. Auch nicht die Christen in der Klasse. Einige wollen in die Disco, wo es Halloweenparties gibt.

Computersprachkurs - 4 Schüler, 2 Unterstützer - 3 Schüler aus Afghanistan und ein junger Mann aus Uganda. Es war zum ersten Mal ein Ehepaar mit Kind aus Afghanistan da, das noch ganz am Anfang mit der deutschen Sprache ist und auch keinen Umgang mit dem Computer kennen. Und dann ich zum Einweisen. Da wurde auch der Bock zum Gärtner gemacht. Hat aber dann doch geklappt. Für den anschließenden Konversationskurs können sie aber viel zu wenig Deutsch.

Konversationskurs - geblieben sind ein junger Afghane und der junge Mann aus Uganda und dann kam noch eine Frau aus Afghanistan mit ihrer 7-jährigen Tochter dazu. Wir haben über die Fluchtwege gesprochen und die Wege auf der Weltkarte nachverfolgt. Wir haben auch über ihre Berufspläne gesprochen. Die Frau ist mit ihrer 7jährigen Tochter und ihrem 10jährigen Sohn alleine da. Sie kam mit Mann und Kindern bis in die Türkei zu Fuß.

Dann mit Boot nach Griechenland und dann mit Bus und Zug nach Deutschland. Hier angekommen hat sich der Mann absetzt. In Deutschland ist sie seit Anfang dieses Jahres

Die Tochter geht bereits in die 3. Klasse Grundschule und spricht schon sehr gut deutsch. Wirklich beachtlich. Sie leben alle in dieser scheußlichen Gemeinschaftsunterkunft.

Die Mutter ist gelernte Krankenschwester, kann aber als Muslimin den Beruf hier nicht ausüben, weil sie ja keine Männer versorgen darf. !!!!!

Ich habe sie gebeten, doch mal darüber nachzudenken. Sie möchte aber lieber als Kindergärtnerin arbeiten. Bei allen 3 sind aber die Deutschkenntnisse noch nicht gut genug um arbeiten zu gehen.

Ich glau be, dass ihnen der Kurs sehr gut gefallen hat.


noch mal zum Besuch der Senegalesen am 24.10. - heute habe ich auf dem Wochenmarkt meine Kollegin getroffen und sie hat  mir Abzüge von den Fotos gegeben, die sie gemacht hatte. Nicht so einfach so schwarze Menschen zu fotografieren, manche kann man auf den Fotos nur erahnen.

Es sind aber wundervolle Erinnerungen.

07.11.2016 Was in der Zwischenzeit war:

Whatsapp-Kontakt  zu den Eriträern in Lütjenburg

Am letzten Donnerstag kurzes Treffen mit dem jungen Mann aus Sierra Leone. Er hat Probleme in der Schule mit Mathematik und ich habe heute   "meine" Lehrerin gebeten, doch an seine Mathelehrerin weiterzugeben, dass er gerne Nachhilfe  in Mathe hätte. Sie wird sich darum kümmern.

Am Samstag war mein Afghane da, der jetzt einen Probearbeitsvertrag für ein halbes Jahr als Pflegehelfer hat. Er macht das gern, aber seine Landsleute sollen nicht wissen, dass er so einen Job macht. Das ist unter der Würde eines muslimischen Afghanen. Er für die Landsleute ist er Lagerist. Und er hat mich gebeten, den anderen Afghanen gegenüber, die ich in anderen Kurse habe, nichts zu erwähnen. Er fährt jetzt bei Wind und Wetter mit dem Rad. Ca. 8-10 km. Blöderweise geht seine Arbeitszeit an manchen Tag von 7 bis 10 Uhr und dann ist 3 Stunden Pause bevor es wieder weitergeht.

Wir  haben seinen Arbeitsvertrag durchgesprochen und auch seine Gehaltsabrechnung. Und dann hatte er ein Schreiben vom Landratsamt dabei, in dem Stand, dass er binnen 3 Tagen seine Gehaltsabrechnung nach Erhalt vorlegem muss. Sonst droht eine Strafe von € 50000,-- !!!!! Euro.

Er konnte das aber nicht lesen. Warum bekommt er keine Übersetzung mitgesandt? Ich habe ihm gesagt, dass er die Frist bereits überschritten hat und dass er sofort dafür sorgen muss, dass das Schreiben vorliegt. Dabei soll er sich immer gleich bei mir melden, wenn er Post von irgendeinem Amt bekommt. Er kann ja auch alles fotografieren und mir per Whatsapp senden.

Gestern wollte ich mich ja mit einem Pakistani treffen, aber wegen des sehr schlechten Wetters haben wir das auf Donnnerstag verschoben.

07.11.2016 Schule

Schwacher Besuch. Da haben wohl einige die Ferien verlängert. Von den Anwesenden waren einige schwer verschnupft - ich auch.

Einer der Schüler - der jüngste mit 16 Jahren -- hatte in den Ferien ein Praktikum gemacht und war begeistert.  Jeden Tag 8 Stunden und dann noch eine längere Anfahrt. Er hat in einer Autowerkstatt gearbeitet.

Die Familie des Syrers, bei dem ich mal zum Essen eingeladen war,  ist in den Nachbarort gezogen, sie haben dort ein Haus beziehen können. Er ist eine großé Familie und sie sind sehr froh darüber, auch wenn sie alle nach Waldkraiburg zu den Deutschkursen müssen.

Das waren für mich ein paar positive Stunden - sehr sehr schön.

08.11.16 -  Schule

Heute wurde den Schülern gesagt, dass sich ab Februar der Unterricht verändern wird. Es wrden 3 Tage Unterricht sein und 2 Tage Praktikum zur Vorbereitung aufs Berufsleben - immer vorausgesetzt, dass sich genügend Firmen finden, die zu einer solchen Zusammenarbeit bereit sind.

Aber in einer Industriestadt sollte da ja wohl klappen. Ob man mich dann noch braucht, wird sich zeigen.

Computersprachkurs

Es waren nur 3 da - 2 Afghanen und der junge Mann aus Sierra Leone. Auf ihn bin ich stolz. Wir haben es ja  geschafft, dass er in die Schule gehen  kann.Das macht er mit Eifer und kommt trotzdem noch 2 x pro Woche in den Computersprachkurs und geht dann gleich zum Unterricht.

Konversationskurs

na da blieben ja nur noch die beiden Afghanen. Aber sie finden das toll, je weniger Teilnehmer es sind, umso mehr können sie sprechen und üben.


10.11.2016, da

Treffen mit einem Pakistani. Ein sehr netter junger Mann, wir haben die Fragen für das BAMF besprochen. Er wohnt nicht in Waldkraiburg und ist schon um 7 Uhr mit dem Bus gekommen. Er hat dann am Bahnhof bis 8 Uhr 30 auf mich gewartet. Dann sind wir zusammen auf einen Cappuccino gegangen. Nein natürlich auf 2. Dort im Café haben wir alles besprochen. Dann habe ich ihm um 10 Uhr noch gezeigt, wo der Computersprachkurs ist.

So viele Teilnehmer - 90 % kohlrabenschwarz - waren noch nie da. Und wies der Teufel will, sind die Computer nicht gegangen. Es konnte kein Kontakt zum WLAN hergestellt werden. Ich nehme an, dass meine beiden Kollegen dann einfach so Deutschunterricht gemacht haben. Aber einige haben mir versprochen, dass sie auch am Dienstag wieder kommen. Der junge Mann aus Pakistan wollte dann auch nicht bleiben. Ich hatte noch andere Erledigungen zu machen. Er wollte dann zu Fuß nach Hause gehen. Das sind ca. 20 km. Er hatte sein Fahrrad am Wochenende am Bahnhof abgestellt und heute war es weg. Macht man ja auch nicht. Er meinte, dass sind die vielen Afrikaner. Da bin ich aber dazwischen gegangen. Solche Unterstellungen will  ich nicht hören. Seit dem wir die Flüchtlinge in Waldkraiburg haben, werden WENIGER Räder geklaut als vorher. Die Diebe sind schon in unseren eigenen Reihen zu suchen.

Sein Deutsch ist schon sehr gut, dabei ist er erst 15 Monate in Deutschland. Hatte aber 3 Monate in München als Maler gearbeitet. Dann wurde er hier aufs Land verlegt und die Arbeit war weg. Das ist ja auch selten dämlich. Dann hatte er noch mal ein Praktikum bei NETTO machen können.

Er hat mir versprochen, dass er am Dienstag zum Computerkurs kommt. Er hofft, dass er dann wieder ein Fahrrad hat.

Sein Weg nach Deutschland war auch eine Odyssee. Vom  Pakistan in den Sudan, dann durch die Wüste nach Libyen, dort hat er einige Monate gearbeitet und dann ist er mit Schiff - so einem Seelenverkäufer mit 700 Menschen an Bord - nach Italien, dann mit einem Auto nach Rom  und von Rom mit dem Zug nach Deutschland. Kein Asylverfahren in Italien. Man hat in quasi nach Deutschlan durchgewunken. Auch in Österreich war das so.

14.11.2016 - Schule

Das war heute morgen ein recht kalter Schulweg. Auch die jungen Leute kamen ganz verfroren an.

Heute mussten wieder mal E-Mails geübt werden  und mit jeweils 2 Schülern hat die Lehrerin Leseübungen in einem anderen Raum gemacht, während ich die anderen betütelt habe.

Eine von den jungen Frauen kommt nicht mehr, die Familie wurde nach München verlegt. Die beiden anderen haben mir heute auf ihrem Handy Fotos von sich gezeigt ohne Kopftuch. Beide haben fantastisch lange Haare. Die eine junge Frau hat mir auch ihre Hochzeitsbilder gezeigt. Sehr tief ausgeschnitten.

und auf bayerisch: mit sehr viel Holz vor der Hüttn. Ich hatte mir am Wochenende wieder die Haare etwas roter getönt, und sie wollten wissen, wie das heißt und welche Farbe das ist. Die eine möchte es gleich am Wochenende ausprobieren.

Einer habe ich wegen Halsweh ein Hustenbonbon gegeben und sie wollte auch gleich ganz sicher wissen, dass da kein Schwein mit drin ist.

Natürlich nicht.

Einer junger Syrer hatte heute so Bauchweh. Er hatte auch nicht gefrühstückt - die Zeit ist immer  zu knapp. Da muss er halt etwas früher aufsteheh. Aber für morgen bringe ich ihm mal etwas Zwieback mit.

Morgen werden wieder Tests geschrieben.

15.11.2016 - Schule

Tests wurden geschrieben  - Level A1/2

Klasse war geteilt, weil 2 zu spät kamen, also haben wir uns auch die Aufsicht geteilt. Ich glaube für manche war es sehr schwer.

Hat  ein bisschen länger gedauert und so musste ich wirklich schnell sein, um bis 10 Uhr beim  nächsten Kurs zu sein. Unterwegs habe ich dann noch eine Teilnehmerin aus dem Alphabetisierungskurs getroffen. Ganz liebes Umarmen - schade, dass ich keine Zeit hatte.

Computersprachkurs

Es waren nur 2 Teilnehmer da - so hatte ich viel Zeit jedem zu helfen. Das ist sehr schön - aber 2 Betreuer und 2 Schüler ist kein gutes Verhältnis.

Die beiden hat es aber gefreut. Einer musste dann zur Schule und der andere hatte auch noch was vor und so war niemand beim Konversationskurs.

Auf dem Heimweg habe ich dann eine  Bekannte getroffen und so sind wir auf einen Cappuccino gegangen - war auch sehr schön.


18.11. Treffen des Kreises Proasyl und noch einigen damit befassten u.a. auch der Direktor der Berufsschulen, wo ich Sprachpate bin.

Das Interesse war ja wieder mal niederschmetternd. Es war Essen angeboten, dás hätte für 80 Leute gereicht. Es waren vielleicht 20.

Es gibt immer noch Probleme mit dem ausreichend Deutschlernen, damit die Flüchtlinge berufstauglich werden. Auf der anderen Seite stellt die Industriegemeinschaft 80 Praktikumsplätze zur Verfügung, aber die wurden bisher noch nicht vom Jobcenter angefordert. So was ist natürlich schade.

Um einen Beruf sicher ausüben zu können, gerade in Metall- und Chemieindustrie, wie sie bei uns vorherrschend ist, müssen alle Sicherheitsvorschriften zu100 % verstanden werden. Dazu müssten die Sprachkenntnisse bei B2 liegen. Gefördert wird aber nur bis B1.

Für B2 werden daher wieder Leute gesucht, die das ehrenamtlich  machen, da es ja kein Geld dafür gibt.

Gut war, dass ich mich mit unserem Schuldirektor austauschen konnte und ihm noch mal sagen konnte, dass ich einen Konversationskurs anbiete, die Schüler ihn aber nicht aufsuchen. Vielleicht kann er da etwas mehr erreichen.

Von uns Sprachlehrern waren nur 2 da. So was ist natürlich saudumm. Da kann man auch  nichts erreichen. Nächstes Jahr ab  Januar werden wir wieder ca. 100 neue Schüler mehr bekommen. Sie verteilen sich auf 5 Berufsvorbereitungsschulen im Landkreis. Der Landkreis Mühldorf ist immer noch der einzige der dieses Pilotprojekt anbietet  und auch vom Bayr. Staat unterstützt wird. Aber auch wenn die jungen Leute in die SChule gehen, können sie jederzeit abgeschoben werden, wenn sich nach der Befragung im BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) herausstellt, dass sie keine Bleiberecht haben. Das motiviert ganz bestimmt auch nicht.

21.11.2016

Schule - so zwei, die letzte Woche gefehlt hatten mussten heute ihren Test nachholen. Die beiden habe ich teilweise betreut.

Nach  der 2. Stunde ist jetzt montags immer "Berufsbezogener Unterricht". Macht ein Mann, der mehr nach Bodybuilder aussieht. Schadet den Jungs aber nicht. Als ich ging kam die Frage "warum bleibst Du nicht da?". Das ist doch schön.

Einen neuen Schüler haben wir auch in der Klasse, ich kannte ihn auch schon vom Konversationskurs, den ich im 1. Halbjahr angeboten hatte.

Er wurde in einen anderen Ort verlegt und so kann er nur noch vormittags die Schule besuchen, bisher war er in einer Nachmittagsklasse. Er muss jetzt um 5 Uhr aufstehen, damit er mit Bahn und Bus rechtzeitig da ist. Es wird keinerlei Rücksicht darauf genommen, wo man die jungen Leute unterbringt, ob das mit dem Schulbesuch zusammenpasst. Und sie müssen sich immer wieder an eine neue Umgebung und neue Menschen anpassen, als ob sie es nicht sowieso schon schwer genug haben.


22.11.16

Schule - Locker und nett wie immer, aber es haben wieder einige gefehlt. Das ist auch für die Lehrerin frustrierend. Dabei müssen sie unbedingt besser deutsch können, wenn sie eine Chance auf einen Ausbildungsplatz haben wollen.

Computersprachkurs - 2 junge Nigerianer waren da. Aber sie sind noch in der Erstaufnahme  und werden sie wohl wieder bald woanders verlegt werden.

Dabei gefällt es ihnen in Waldkraiburg sehr gut.

Wenn nur 2 da sind, habe ich natürlich viel Zeit um mich um jeden zu kümmern. Und sie haben viele Fragen.

Konversationskurs - die beiden sind noch für eine Stunde geblieben, sonst war niemand da. Auch hier hatten wir dann viel Gelegenheit Deutsch zu sprechen. Ist aber noch sehr hoprig. Sind sind auch erst seit 2 Monaten in Deutschland.Sie hatten aber schon ihr großes Interview beim BAMF- allerdings noch keinen Bescheid erhalten.

Sie haben mir versprochen nächsten Dienstag wieder zu kommen - natürlich nur, wenn sie noch in Waldkraiburg sind.


28.11.16

Schule - es gab ein kleinen Test - ist recht  gut abgelaufen. Zur Zeit fehlen wegen Krankheit viele Lehrer und so habe ich angeboten, evtl. einzuspringen und mal ein paar Stunden zu überbrücken.  Na mal sehen, ob man mich braucht.

29.11.16

Schule - business as usual - keine besonderen Vorkommnisse - es waren aber 2 nicht da. Man kann  sie aber nicht zum Schulunterricht zwingen, so lange sie nicht ein festes Bleiberecht für Deutschland haben. Wer eine Aufenthaltsgenehmiung für mehrere Jahr hat, muss auch zur Schule gehen. Das sind fast alle Syrer, Iraker, Somalier und Eriträer.

Computersprachkurs - es ist niemand gekommen und so sind meine Kollege und ich um 11 Uhr 45 gegangen, ob jemand zum Konversationskurs kommen wollte, habe ich dann nicht mehr abgewartet. War auch niemand zu erwarten. Das ist schade.

05.12.16 - Schule

ups jetzt war der Text weg - also noch mal

Heute wurde angekündigt, dass morgen geimpft wird. So starke Kerle und so viel Angst. 2 wollen sich auf keinen Fall impfen lassen. Ich habe ihnen angeboten, sie in den Arm zu nehmen, damit die Angst nicht zu groß ist. Aber ich denke, sie werden morgen gar nicht kommen.

Mein Kollege, der immer mittwochs mithilft, ist schwer krank geworden und wird wohl bis auf weiteres nicht mehr kommen. Wenn Not an der Frau ist, springe ich ein. Also auf jeden Fall wohl mit Februar auch am Mittwoch Schule. Weibertratsch muss denn etwas warten, da stoße ich dann später dazu.


06.12.16 - Schule

Bis auf einen hat sich keiner bzw. keine vor der Impfung gedrückt. Die Klassenlehrerin war heute krank und so habe ich die jungen Leute zum Amtsarzt gebracht. Toll, der Mann kann super arabisch und auch etwas farsi  - das hat alle gefreut und hat doch eine gute Stimmung gemacht,

Vom Arzt gab es sogar etwas Süßes zur Belohnung und ich hatte auch zum Nikolaus was mit gebracht.

Morgen muss ich noch nicht für den kranken Kollegen einspringen, aber wohl nächste Woche.

Computersprachkurs

Aiuf dem Weg dorthin hat mich der Kollege mit seinem Auto eingesammelt. Prima. 2  Leute waren da, wovon einer gleich wieder gegangen ist, nachdem ich ihm die Fragen auf Dari für die Befragung vor dem BAMF gegeben hatte. Er muss am Donnerstag hin und wollte sofort nach Hause um alles durchzuarbeiten.

Der andere war ein junger Nigerianer, ein lustiger und sehr hübscher Kerl. Er blieb dann auch dann auch noch zum Konverationskurs und so nur zu zweit kann er auch einiges lernen. Er war schon gestern in München, ihn konnt ich nicht vorbereiten, aber ich habe ihm versprochen zu helfen, wenn der Bescheid kommt. Wenn der negativ ist, braucht er einen Anwalt.

Heute Abend ist gemeinsames Pizzaessen beim Italiener für die Sprachpaten des Computersprachkurses.

12.12.2016 - Schule

einer der  Schüler musste letzte Woche am Blinddarm operiert werden. Er hatte mir ja schon geklagt, dass er so Bauchweh hat und ich hatte ihm auch schon Zwieback mit gebracht. Aber es war wohl nicht der Magen.

Für heute hatte ich ihm die 300 Fragen für den Intergrationstest mitgebracht. Da er nicht da war, hat sich die Lehrerin darüber gefreut, sie kann das jetzt erst mal ansehen und wenn der Schüler wieder da ist, bekommt er die Fragen.

Ist übrigens auch für uns recht schwer. Guckt mal ins Internet - wer alle 300 Fragen auf Anhieb beantworten kann, soll  sich hier mal melden (also im Gästebuch).

Außerdem hatte ich Broschüren gebracht über das Verhalten im Straßenverkehr speziell für Radfahrer und alles in den Sprachen der Schüler.

Das kann der Lehrer für Intergration mit den Schülern besprechen. Gab es beim Treffen mit  der Caritas.