Ehrenamttagebuch - Teil 23

Bitte auch noch in Teil 22 nachlesen - habe ich am 13.04. fortgesetzt . heute 15.04. geht es hier weiter
Sonntag, 11.04. - Ich wollte mich ja mit der Afghanischen Familie treffen, aber es kam nur der junge Mann.. Wir sind 2 Stunden durch die Stadt spazieren gegangen und ich habe ihm die sehr junge Geschichte Waldkraiburgs erzählt, einige zerstörte Bunker und überbaute oder mit Erde zugeschüttete Bunker gezeigt.fen
Montag, 12.04. -   Vom Anwalt kam die Nachricht, dass die Chancen für meinen Enkel nur bei 15 % liegen hier in Deutschland bleiben zu dürfen. Dabei heißt es immer, dass eine Ausbildungsduldung min. über 5 Jahre geht. Auf diese Bayerische Staatsregierung kann man  sich in nichts verlassen - und jetzt wollen die armen Irren einen Bayerischen Kanzler - Wahnsinn.
Meinem Enkel habe ich noch gar nichts gesagt.
Dienstag, 13.04. - heute beginnt der Ramadan, ich habe allen meine muslimischen Schützlingen einen guten Ramaan gewünscht. Sie waren glücklilch
darüber.
Mittwoch, 14.04. - Im Ankerzentrum gibt es wieder einen Corona-Fall. Die Afghanische Familie wird morgen verlegt. ich hoffe, dass ich den Kontakt zu dem jungen Mann nicht verliere. Ich möchte auch wissen, ob er seinen Vater wieder gefunden h at.
R. hat mir zum Abschied geschrieben: Vielen Dank Frau Eva. Ich schreibe Dir immer. Ich werde dich so sehr vermissen.
Eva: Schluchz
Donnerstag, 15.04. - ja nun ist er weg der junge Mann aus Afghanistan
Freitag, 16.04. -  Habe auf Wunsch meines "Enkels" Mayonnaise gemacht und das fotografiert, damit er nicht mehr den fertigen Industriemist kauft
Der Afghane sollte dem Landratsamt seine Kontonummer geben, damit man das Geld für die Familie überweisen kann, wieder einmal nur Idioten da. Er hat dann eine Mail an die Sparkasse in Waldkraiburg geschickt und um Hilfe gebeten - Antwort - nichtssagendes Allerweltsschreiben.
Aber und das ist wirklich super - er hat eine Integrationshelferin aus dem Landratsamt, die ihn sehr  unterstützt.
Montag, 19.04.  SM, den ich mal hier nach einer Operation für ein paar Tage aufgepäppelt habe und der im Februar an Corona erkrankt war, hatte sich seit 2 Wochen nicht mehr gemeldet, seine Freunde waren auch in Sorge und so habe  ich seinen Arbeitgeber angerufen - Sein Handy ist kaputt, man wird ihm sagen, dass er sich bei mir melden  soll. Hat er inzwischen gemacht und von mir einen Anschiss bekommen.
Mit USA geskyped - wie immer ein Highlight für mich.
Der Afghane soll in die Schule gehen - bei uns wegen der hohen Inzidenz gibt es nur Homeschooling. In der Unterkunft am Arsch der Welt gibt es weder Internet noch WLAN - und nun? Also habe ich mich mit seiner Integrationsbetreuung in Verbindung gesetzt - im Moment konnte sie nicht helfen. Jeder muss sich einen eigenen Anschluß zu legen - Gemeinschaftsanschlüsse gbit es nicht, ist aber in allen Flüchtlingsunterkünften so. Also gehen sie  zu öffentlich WLANspots - da dürfen sich zu Zeit aber keine Leute aufhalten - es ist zum Heulen. Ich habe dann meinen Laptop-Betreuer angerufen und der hat mir gute Tipps gegeben, die Dame am Landsratsamt wird dem jungen Mann helfen. Super
Versuche KOntakt zum Antwalt meines Enkels zu bekommen, um zu klären, wie teuer wohl ein Verfahren sein wird, um zu klagen, dass er seine Ausbildung fertig machen darf. Mal sehen, wann er antwortet.
Schreiben von der Bayer. Regierung, dass mein Sorgenkind aus Sierra Leone  belegen soll, dass er an Masern geimpft ist. Seinen Impfausweis hat er im Laufe mehrerer Tansfers und Psychiatrieaufenthalte verloren. Seit Tagen warte ich jetzt auf Antwort des Ankerzentrums hier, ob man das noch mal bestätigen könnte. Sonst muss er sich noch einmal impfen lassen. Auch hat er ein Schreiben von Amtsgericht bekommen, dass ihm ein Pflichtverteidiger wegen seines Angriffs vor 2 Jahren auf einen Sicherheitsmann zur Seite gestellt wird. Um diese Angelegenheit hat sich ein Mitarbeiter der Caritas gekümmert  - auch von ihm habe ich seit einer Woche keine Antwort bekommen. 
Mittwoch. 21.04. Enkel ist wieder krank, ich befürchte, dass ist der Stress wegen seiner Situation. Für seine Ausbildung nicht gut. 
Sonntag, 02.05.21
ist so einiges gewesen in der letzten Woche, na eigentlich viel, so dass ich kaum Zeit hatte für meinen Blog.
Wieder Ärger mit der Arroganz der Sparkasse, sowohl in Dorfen als auch in Waldkraiburg. Immer das gleiche - einfach keine Unterstützung. Dorfen sagt, die Kontoauflösung macht Waldkraiburg, also für 40 Euro nach Waldkraiburg gefahren, um dann in Waldkraiburg zu erfahren, dass das doch Dorfen machen muss.
Am Freitag, 23.04. bin ich mit einem Peruaner aus dem Ankerzentrum spazieren gegangen und auf dem Heimweg auf dem Fu´ßweg von einem Rennradler angefahren worden. Arbeitsunfall? Natürlich nicht - Pech. Und der Depp hat noch nicht mal gefragt, ob mir was passiert ist. Bein ist immer noch "bunt" und gestern habe ich dann nach einem Spaziergang gemerkt, dass mein Knie auch etwas abbekommen hat.
Mein Enkel hat jetzt endlich eine Antwort vom Anwalt bekommen - ich habe mehrmals Druck gemacht, ich wollte wissen, ob er noch mal klagen soll und was das kostet. Mein Enkel hat ihn auch noch mal angeschrieben und beide haben wir eine pampige Antwort bekommen. Also machen wir keine neue Klage - zumal wir die Kosten immer noch nicht wissen - seine Ausbildung kann er fertig machen und dann sehen wir weiter. Sollte ich noch tätig sein, ganz sicher nicht mehr mit diesem Anwalt. Wenn ich überlege, wie oft ich die Kosten übernommen hatte, wie oft ich bei Freunden um Unterstützung gebettelt hatte. Diese Klienten hätte er alle nicht gehabt.
Vorige Woche hat ein Mann aus Uganda die Aufforderung bekommen, für die Unterkunft zu bezahlen, weil er ja arbeitet. Er war auch lange Zeit in dem 10-Bett-Zimmer. Inzwischen kam vom Flüchtlingsrat die Mitteilung, dass diese Rechnungen nicht rechtens sind, und es soll nicht bezahlt werden. Also habe ich ihn erst mal gebeten nicht zu bezahlen und morgen werde ich mit seinem Arbeitgeber sprechen und alles erklären. Er muss auch einen Widerspruch an die Regierung schicken. Kann ich nicht machen, dass  muss er persönlich unterschreiben.
Am Freitag, 30.04.  -   hatte mich ein Kongolese gebeten, ihn zur Caritas zu begleiten, Also ich durfte mitkommen, auch wenn  wir dann zu Dritt waren, und ich musste mein Französisch rauskramen. Er ist psychisch und körperlich sehr krank (2 mal in der Psychiatrie und Polio). Er lebt hier in Waldkraiburg in der Gemeinschaftsunterkunft seit fast 4 Jahren und möchte gerne seine Familie Frau und 2 Kinder nachholen. Außerdem wurde er aufgefordert sich eine Wohnung zu besorgen - hahaha - er hat Bleiberecht für DEutschland. Er braucht jetzt neue ärztliche Attestes, Psychiachter und Lungenfacharzt wegen seine TBC. Am Dienstag hat er einen Termin beim Hausarzt und ich habe ihn gerade einen Brief für den Arzt geschrieben. Werde ich ihm am Dienstag übergeben.
03.05.21
Gestern Abend habe ich noch einen schönen Anruf erhalten, ein ehemaliger junger Mann aus Uganda wollte mich mit Freundin und meinem so hilfreichen Freund aus Uganda hier besuchen - leider habe ich wegen der Corona-Auflagen abgesagt. So schade. Er wäre schon geimpft gewesen, aber die beiden anderen noch nicht.
Dann habe ich heute eine nette Mail einer Regierungsrätin bekommen, die mir hier bei Problemen mit einem jungen Mann aus Sierra Leone hilft. Er hatte doch seine Impfausweis verloren und kann so die Masernimpfung nicht mehr nachweisen. Sie hat sich jetzt erkundigt, dass es kein Problem für ihn ist, sich noch einmal beim Hausarzt impfen zu lassen. Außerdem hat sie mir gesagt, dass er auch gegen Corona geimpft werden kann, kann auch der Hausarzt machen, oder er kann sich beim Impfzentrum melden - auch da hat sie mir alle Daten gegeben. Ich habe das jetzt an den Caritas-Mitarbeiter in seiner Gemeinschaftsunterkunft weitergeleitet.
21.05.2021
Es war nichts weiteres los in der Zwischenzeit. Der Peruaner hat mich versetzt, ist nicht zu unserem vereinbarten Spaziergang gekommen.
Einige meiner Schützlinge haben mir ihre Impfnachweise, bzw. anstehende Impftermine gesandt - ganz stolz. Ich auch
Es gab ein Spargelessen mit dem jungen Mann aus Uganda - er ist auch ein enger Freund geworden. UInd auch Feinschmecker - ich hatte verschiedene Rohschinken gekauft u.a. Serano-Schinken - alles aus dem Bio-Laden. Er hat festgestellt, dass der Serano-Schinken der beste ist. kein Wunder.
Dann gab es gestern ein Rundschreiben bzgl. Whatsapp - hatte ich weitergeleitet - einige meiner Schützlinge haben mich darauf hingewiesen, dass es ein Kettenbrief ist, andere haben sich bedankt. Im Spiegel kam dann der Hinweis auf diesen Kettenbrief und heute morgen hat auch der BR davor gewarnt.
Man konnte allerdings damit keinen Schaden anrichten. Viele Leute haben dadurch immerhin gemerkt, dass sie bei der Installation von Whatsapp Fehler gemacht hatten. Bei mir war alles ok.
Dann - ich war schon im Bett - hat mich gestern mein "Enkel" angerufen und gesagt, dass der Hausmeister aus der Gemeinschaftsunterkunft gefragt hat, wer sich beim Impftermin impfen lassen will und gleich darauf hingewiesen, dass sich niemand impfen lassen muss. Ohne Auflklärunge, wo die Risiken einer Impfung liegen könnten und wo sie ganz sicher liegen, wenn man sich nicht impfen lässt. Ich bin ausgerastet. Er braucht gar nicht mehr zu mir zu kommen, wenn er sich nicht impfen läßt. Die Menschen in ihren Heimatländern wären glücklich, wenn sie Impfstoff hätten. Und er hat die Wahl:
impfen oder an Corona erkranken. Mal sehen, was kommt.
Das gleiche (wie hier in Mühldorf), weiß ich auch von anderen Landkreisen. Ich habe sie alle los  geschickt, sich doch zur Impfung anzumelden. Grrrr
Ich habe das heute ans Rote Kreuz gemeldet (ist eine Stelle im Landratgsamt) und um Weiterleitung an die zuständige Stelle gebeten.
Eine Kopie ging an unseren Bürgermeister.
Achja und einen Masernimpfnachweis für den Mann ausSierra Leone konnte ich auch nachreichen. Er hat sich die Impfbestätigung noch mal beim Arzt abgeholt.0
3.06.2021
Was war in der letzten Woche?

Ich habe erfahren, dass mein Schützling aus SL (SK) einen neuen Ehrenamtler an seiner Seite hat. Hurra – der kümmert sich auch um sein Gerichtsverfahren am 08.06. und er hält mich auf dem Laufenden.Dann war vorige Woche ein Treffen mit dem AK Asyl, er wird ja aufgelöst und geht in die Caritas über. Außer mir haben sie alle keine Maske getragen, obwohl es Vorschrift ist. Wie kann man dann bei den jungen Leuten etwas erreichen. Macht mich sprachlosAm Samstag war mein „Enkel“ da und wir haben zusammen gekocht, Grüner Spargel mit Rührei und Radicchio-Salat mit Birne und danach weißer Spargel mit Lachsforelle und Kartoffeln als Nachspeise Quark mit Erdbeeren.Die Geflüchteten, die Arbeit haben und in staatlichen Unterkünften wohnen, entweder weil sie nur eine Duldung haben und diese Unterkünfte nicht verlassen dürfen, oder weil sie keine Wohnung finden, müssen ja für die Unterkunft bezahlen. Das wurde jetzt gerichtlich untersagt, die Kosten waren viel zu hoch und müssen neu kalkuliert werden. Auch was bisher bezahlt wurde, können sie zurück fordern, habe gerade die Anträge rausgeschickt.Gestern Nacht, nach 22 Uhr kam eine Mail von meinem „Enkel“– bitte Oma lies mal. Er hatte mir per Mail einen Brief vom Gesundheitsamt geschickt mit der Aussage, dass er am 16.03. positiv auf Corona getestet wurde. Er war ja zu der Zeit in Quarantäne,  weil andere Leute in der Unterkunft infiziert waren. Wieso informiert man ihn erst gestern 02.6., dass er positiv getestet wurde? Er war am 10.04. bei mir, da konnte es sein, dass er noch infektiös war. Auch seinen Arbeitgeber hatte man nicht informiert.Er hat jetzt die Aufforderung gekommen, sich am 16.09. impfen zu lassen um einen guten Schutz zu haben und auch überall hingehen zu können.

Ich hatte mich doch über die schlechte Beratung zur Impfung von Geflüchteten beschwert. Jetzt bin ich froh, dass er die Impfung nicht angenommen hat – das wäre ja viel zu früh gewesen. Wie kann so etwas passieren. Ich bin entsetzt. Was wäre gewesen, wenn er mich infiziert hätte, ich nichts davon gemerkt hätte und zur Impfung gegangen wäre?

Ich bin inzwischen komplett geimpft.

Ab nächste Woche geht es wieder mit dem Klassenzimmer  weiter - allerdings nur dienstags, außer mir hat sich niemand gefunden und wenn ich sage, dass ich auch Montag und Mittwoch mache, dann bewegt sich nichts. Am Donnerstag beginnt auch wieder mein Integrationstalk.

Nach 8 Monaten Unterbrechung muss alles wieder neu aufgebaut werden, von meinen Ehemaligen ist ja niemand mehr da. Wahrscheinlich werde ich nächste Woche alleine da sitzen. Vom Ankerzentrum kommt nicht viel Unterstützung. Weiterhin betreue ich aber viele meiner Schützling in ganz Bayern. In den nächsten Tagen kommt der junge Afghane, der jetzt endlich den Nachweis hat, dass er erst 16 Jahre alt ist, und holt sich den Laptop

10.06.2021 - ich melde mich hier noch mal ausführlicher - hier erst mal der Intergrationstalk von heute   - Das war eine vogelwilde Mischung. Congo, Türkei, Jemen, Palästina, Peru, Uganda, Afghanistan

Sprachen: Englisch, Französisch, Italienisch und Pantomime – bei mir – aber dieses Hin und Her macht schon große Probleme – aber sie waren alle geduldig.

Bei den Teilnehmern: Türkisch, Arabisch, Dari, Französisch, Spanisch und Englisch (manche verstehen auch Italienisch)

Sie wollen alle am Montag wieder kommen – ich habe gesagt, die ersten 12 dürfen rein, der Rest muss wieder gehen – naja vielleicht geht es auch mit 15

Viele Themen haben wir nicht geschafft:

Über allem das Deutsche Grundgesetz – jeder Glaube wird akzeptiert – auch der jüdische, ohne wenn und aber.

Corona -  -Transfers - Lange Aufenthaltsdauer im Camp – sie wollen da alle weg - (Sie wissen noch nicht, dass sie in California gelandet sind – das wissen sie nach dem Transfer)

Ich habe ihnen Adressen von Anwälten übergeben, die sich um Flucht und Migration kümmern

Jeder hat ein bisschen war über sich erzählt, manches habe ich verstanden, manches erraten

Aber sie wollten alle wissen, wann wir endlich spazieren gehen, das hatten sie schon erfahren – Samstag in 14 Tage – abhängig vom Wetter

Vorab gab es ein Gespräch mit den Häuptlingen und der Campleiterin - sie hat gleich die Maske abgenommen, ich habe sie aber gebeten, die Maske aufzulassen, was machen die beiden anderen??? Nehmen auch die Masken ab. Sie verstehen nicht, dass ich auf Impfung und Maske bestehe. So werden wir die Leute nie von der Impfung überzeugen können. Bei mir ist das noch ein MUSS. Bei einer Inzidenz unter 10 kann die Maske weg. Vorher nicht.

05.06. bis 11.06.

Der junge Afghane ist 20 km mit dem Fahrrad gekommen um sich den Laptop abzuholen.

08.06.  Start mit dem computerunterstützten Klassenzimmer für die Bewohner des Ankerzentrums

Dienstag ist ja der Tag, für den ich eingeteilt bin. Ich musste aber erfahren, dass ich erst mal alleine bin. Meine beiden Kolleginnen sind abgesprungen. Also ich kam da hin und dann hat mich der Schlag getroffen. 80 !!!!! Leute haben auf mich gewartet. Aufgrund der Hygienevorschriften dürfen max.

12 bis 15 in den Schulungsraum und außerdem haben wir max. 20 Chrombooks. - 

Was tun? Ich habe erst mal alle Frauen wieder weg geschickt und gebeten, dass sie am Mittwoch wieder kommen. Und alle Männer, die noch keine 1. Impfung hatten – es gab im Camp erst eine Impfung. So werden sie auch gezwungen an den Impfungen teilzunehmen. 

Es waren dann 40 Männer und wir haben uns ein bisschen bekannt gemacht und ich habe so ein paar Deutschwörter näher gebracht. U.a. auch „Scheiße“, in dem ich die Sprühflasche mit dem Desinfektionsmittel auf den Boden fallen ließ. So ein Mist, das Ding ist glatt aufgesprungen, kaputt gegangen und die ganze Flüssigkeit auf den Boden gelaufen. Das pappt vielleicht. Ich hatte ja geschrieben, dass vom Ankerzentrum nicht viel Unterstützung kommt. Stimmt nicht ganz. Es war ein sehr netter Afghane da, der im Ankerzentrum ein Praktikum macht, um als Sozialarbeiter übernommen zu werden. Er sprich sehr gut Deutsch und war eine große Hilfe, da viele Afghanen nicht Englisch sprechen

09.06. Jetzt waren die Frauen dran. Es werden nicht viele am Computerkurs teilnehmen können, da sie keinen PC bedienen können. Auch sind mehrere dabei, die unsere Schrift noch gar nicht lesen können. Es sind fast alles Frauen aus Afghanistan – ihre Sprache ist Dari mit einer ganz anderen Schrift. Einige wollen erst mal einen Grundkurs, Alphabetisierungskurs haben, Wer?????? Trifft wohl mich.

Am Vormittag hatte ich mich mit einem Congolesen getroffen, der schon seit 4 Jahren in Waldkraiburg ist, er braucht für die Familienzusammenführung Berichte diverser Ärzte. Also hatte ich ihm Briefe geschrieben, damit die Ärzte wissen, was er braucht – die Briefe habe ich ihm übergeben und auch noch mal daran erinnert, dass er am nächsten Tag Termin bei der Jobvermittlung des Landratsamtes hat. (Hat geklappt und ist wohl gut gelaufen). Vielleicht bekommt er doch endlich mal Arbeit.  ER ist alles durch Polio gehbehindert und leidet und eine geschlossenen TBC.

10.06. habe ich schon berichtet, ist der Integrationstalk.

11.06. Videocall mit dem Sierra Leoner, der mich im Klassenzimmer unterstützt hatte und mich mit dem Rollstuhl durch die Stadt gefahren hat. Er sitzt auf dem „Schleuderstuhl“, er ist ausreisepflichtig, was im Moment nicht vollzogen wird – wegen Corona. Er muss dann nach Italien zurück. Sierra Leone

Nimmt die eigenen Leute nicht zurück. Eva, wenn ich nach Sierra Leone zurück muss, bringe ich mich vorher um, denn dort werde ich auf jeden Fall getötet. Er möchte lieber nach Frankreich – aber eine „Weiterwanderung“ ist nicht gestattet. So eine Scheiße.

Ich habe ihn und den ganz jungen Mann aus Sierra Leone für einen der nächsten Freitage zu mir eingeladen. Sie wohnen jetzt ca. 30 km von einander entfernt. Sie sollen versuchen ein günstiges Ticket zu bekommen, das Geld bekommen sie von mir wieder. Dann werden wir zusammen Pizza essen gehen,

15.06..- Übergabe Arbeitskreis Asyl an die Caritas - 

Hoffentlich endlich kein BLA BLA mehr

17.06. Integrationstalk

puh war das heiß. Einer ist eingeschlafen. Wir haben 10 Minuten früher Schluss gemacht.

Themen – neue Gruppe – neue Beschwerde über das Essen im Camp 

Nachricht vom Flüchtlingsrat, was  sich an der Außengrenze der EU entwickelt, bzw. was geplant ist.

Bei Ämtern und anderen Institutionen immer den Namen des Gesprächspartners aufschreiben, oder Visitenkarte verlangen. Zeugen mitnehmen

Bei der Gelegenheit noch mal auf den Ratgeber hingewiesen. www.bei-margit-und-eva.de

Verträge vor Unterschrift gegenlesen lassen.

Hohe Temperaturen – genug trinken – nicht im Wald rauchen, keine Kippen wegwerfen – Taschenaschenbecher übergeben.

Habe noch mal auf die Freiwillige Rückkehrhilfe hingewiesen.

Was tun, wenn vom BAMF ein Negativbescheid kommt? Sozialarbeiter schreiben ans BAMF und schicken den Einspruch.

Es waren 5 Kongolesen da, 1 Peruaner (Elmer, der sich immer um alles kümmert und hilft), 1 Ugandaer (er hat gestern beim Einrichten von Asylplus geholfen und wird das auch weiterhin tun.)

2 Kongolesen haben für mich von Englisch in Französisch übersetzt, wenn ich an meine Grenzen gestoßen bin.

2 Türken – sprechen etwas Deutsch

1 x Palästina – eine schöne Aussage von ihm, er ist aus dem Gazasatreifen nicht vor den Israelis geflüchtet, sondern vor der Hamas. Große Probleme beim Deutsch verstehen, wir machen ein Mix aus Englisch, Deutsch und Italienisch

Es gab eine kleine Unterbrechung. Ein junger Mann aus Tansanie, der mir auch hilft,  hat sich sein Olivenöl extra vergine abgeholt (er hat Diabetes 1 und braucht gesundes Öl) und ein  Jemenit hat Unterlagen gebracht, weil ich ihm bei Jobsuche helfen soll, er wohnt in Waldkraiburg und darf arbeiten.

18.06. -  der Peruaner hat mir geschrieben, dass er einen negativen Bescheid bekommen hat. Ich habe ihn an die Sozialarbeiter aus dem Ankerzentrum verwiesen, die setzen für ihn ein Schreiben ans BAMF auf, dass er EInspruch einlegt. Dann kann er überlegen, ob er sich einen Anwalt nimmt.

24.06.21 - Integrationstalk

war gut besucht – Türkei, Kongo, Afghanistan, Palästina, Uganda

Themen:

Antisemitismus: wer hier gewalttätig in Demonstrationen auffällt, verspielt die spätere Einbürgerung – Antisemitismus wird nicht geduldet. Haben alle brav genickt. Was sie gedacht haben, weiß ich nicht.

Brutto – Netto – was bleibt vom Gehalt - Miete und Nebenkosten

Bei der Gelegenheit auf die Ruhezeiten in Deutschland hingewiesen. Auf  ihren Gesichtern war zu lesen: „die Deutschen sind Spaßbremsen“

Anwälte: Daran denken, dass irgendwann ein Transfer kommt, daher einen Anwalt möglichst zentral suchen. Ampfing kann irgendwann sehr weit weg sein.

Morgen bekommen alle die 2. Impfung – habe auf die Delta-Variante hingewiesen. Falls sich einer nicht wohlfühlt nach der Impfung nicht beim Stadtspaziergang am Samstag mitgehen, lieber ausruhen

Schule – Sprachkurse – Weiterbildung: nach dem Transfer nach Kontakten Ausschau halten.

Höflichkeit: Unterschied zwischen „ich will und ich möchte“

Auf Deutschkurse auf dem Handy hingewiesen

Etwas über Waldkraiburgs Geschichte erzählt – im Hinblick auf unseren Stadtspaziergang am Samstag. (Leider haben wir keinen Videofilmer mehr) – Ach ja Spaziergang möglichst nicht in Schlappen

Nach dem Transfer werden einige ein Konto und ein Bank Card bekommen. Vor jedem Einkauf kontrollieren, ob genug Geld auf dem Konto ist. Überziehen kann sehr teuer werden. Besser bar bezahlen.

Bei Internetkauf immer die AGBs lesen – kommen immer ganz am Ende und sind sehr klein geschrieben – ganz im Gegenteil zur Wichtigkeit

Verträge nie vor Ort (Vodafon etc.) unterschreiben. Mitnehmen und Freunden zeigen.

Bei der Gelegenheit auf unseren Ratgeber hingewiesen. Als ich heimkam hatte schon A. Gästebuch geschrieben. Ist also angekommen. Er dolmetscht auch (Englisch – Türkisch)

Ich habe versprochen, beim RK anzurufen und nach Ehrenämtern zu fragen. Sie hätten gerne eine kleine Vergütung. Bekommen ja alle nur 100 Euro im Monat. - Hatte ich gleich gemacht - aber noch keine Antwort bekommen.

Nach langer Zeit wieder mal das Angebot zum Konversationskurs wahrgenommen. (Afghanistan, Uganda)

Nachdem mich gestern die Handwerker rausgeklingelt haben, waren es heute die Köchinnen, bzw. ihre Kinder.  Fazit: die Klingel ab 15 Uhr 15 entfernen.

26.06.21 - Stadtspaziergang

15 hatten sich angemeldet - 13 sind gekommen. 2 haben sich nach der Impfung nicht wohl gefühlt. Aus: Türkei, Afghanistan, Kongo, Uganda, Palästina.

Ich habe die junge Geschichte der Stadt erklärt - 70 Jahre. Im Stadtpark haben wir eine kleine Pause gemacht. Ich hatte Schokoladenkuchen gebacken. 

ves war eine bunte Truppe, sehr viele Afghanen, dann der Kongo, die Türkei und noch Tansania, Sierra Leone, Uganda, Palästina

Und keiner spricht ausreichend Deutsch, ein bisschen Englisch. Um 16 Uhr 30 kam Abdul, er sprich gut Deutsch und hat dann gleich eine schwierige Aufgabe bekommen.

Integrationstalk 01.07.21

 es war eine bunte Truppe, sehr viele Afghanen, dann der Kongo, die Türkei und noch Tansania, Sierra Leone, Uganda, Palästina - Und keiner spricht ausreichend Deutsch, ein bisschen Englisch. Um 16 Uhr 30 kam Abdul, er sprich gut Deutsch und hat dann gleich eine schwierige Aufgabe bekommen.

Themen:

Nachrichten vom BAMF kommen im gelben Kuvert mit dem Datum der Zustellung: Aufheben, in eine Hülle geben. Der Termin auf dem Kuvert ist wichtig für die Einspruchsfrist. Den Anwalt kann man auch in Raten bezahlen – sie  bekommen ja alle nur noch 100 €/Monat.

Beim Spaziergang hatten wir ein Eichkätzchen gesehen – ich habe das schwierige Wort noch mal aufgeschrieben und auf Bayerisch den Oachkatzlschwoaf

Am 06. Oder 07. Juli stehen Abschiebungen nach Afghanistan an. Sie sollen ihre Freunde außerhalb der Camps informieren – diese sollten  sich mit ihrem Anwalt in Verbindung setzen.

Habe erklärt, was eine TAFEL ist (organisiert von der Stadt, vom RK usw.)

Habe Sie auf den Vorteil des Messanger-Dienstes Signal hingewiesen. Wer mir vertrauliche Papier schicken will, bitte nur über Signal.

Die neu angekommenen Türken (alle politisch verfolgt) haben große Angst vor den schon lange hier lebenden Türken, sie gehen auch nicht in die Moschee. Imame werden vom Türkischen Staat bezahlt.

Bitte in Deutschland auch außerhalb der Maskenzeit die Abstandsregeln beachten. Ich bin froh, dass endlich das Händeschütteln wegfällt.

Masken nicht einfach so entsorgen, Vögel und Kleintiere können sich in den Bändern verheddern und sterben.

Ich habe gefragt, wer nächstes Wochenende nach München fährt – doch einige. Ich habe sie darauf hingewiesen, dass da der Christopher-Street-Day stattfindet. Abdul musste übersetzen und hatte große Probleme das zu erklären – er hat sich so geniert. Seine Landsleute waren entsetzt, dass es so etwas gibt. Für die Afrikaner und Türken war das kein Problem.

Auf die Frage, wann der nächste Stadtspaziergang ist, habe ich Ende Juli angeboten und für August den 22.08. – da ist im Stadtpark Bayerische Musik – da müssen sie durch, leider ich auch. Aber Kultur ist alles.

Im Anschluss noch etwas Konversation mit Abdul, Afghanistan und Stanley, Uganda

02.07.21

Es hatten mich meine beiden Mohameds besucht – habe ihnen auch vom Christopher-Street-Day in München erzählt –da wollen sie jetzt hin. Ich hatte mich sehr gefreut, die beiden nach Monaten wiederzusehen, Fahrt und Pizza bei Angelo habe ich übernommen. Bei mir zuhause gab es Kuchen, Sahne, Erdbeeren und heiße Schokolade. Danach sind sie noch kurz zum Camp – sie wollten den Ort, den sie sehr vermissen, noch einmal besuchen. Interessante Anmerkung von Mohamed/Tower: nach Waldkraiburg möchte er sofort zurück, obwohl die Menschen hier nicht nett und freundlich sind, in Schrobenhausen, wo er jetzt lebt, sind die Menschen viel netter und freundlicher. Was ihm auch nichts nützt, hier durfte er in die Schule, in Schrobenhausen nicht

In den Sprachkursen hilft mir jetzt fürs Grobe Halleil aus Palästina und für die Computertechnik Stanley aus Uganda