Ehrenamt-Tagebuch, Teil 19

So und wieder ein neues Kapitel - gestern war Bürotag, bestimmt  6 Stunden habe ich mir den Hintern platt gesessen. Kontakt mit Anwälten, mit Schützlingen, mit der VHS und heute schon ok für einen Integrationskurs für einen Schützling bekommen. Am Donnerstag können wir zum Test kommen. Super. Dann mit dem Ausbildungsplatz meines Enkels, Antwort steht noch aus, auch für ihn mit Vodefone, auch hier keine Hilfe.

Ich wollte ja einem Kongolesen helfen und habe Kontakt zu seinem Anwalt aufgenommen. Ist nicht bereit, mit mir zu sprechen. Ar.......

Dann hat mein Computer gesponnen. Hilfe kam mittags, so war hatte er noch nicht erlebt, aber alles geht wieder. Und als ich ihn bezahlen wollte "nehmen Sie das Geld für Ihre Schützlinge". Er schaut mich zwar immer verwundert an, wie man sich so reinhängen kann, aber ....

Dann habe ich mir gestern Einweg-Masken besorgt, weil immer wieder Schüler ohne Maske kommen. Mama, tut mir leid, ich habe meine Maske vergessen. Aber ohne Maske lasse ich sie nicht am Sprachkurs teilnehmen und auch nicht am Integrationstalk. Meine Häuptlinge lehnen die Übernahme der Kosten ab.

Gesten war ja auch Computerklassenzimmer. Durch das Desinfizieren müssen wir statt um 15 Uhr schon eine halbe Stunde früher da sein. Schlüssel für das Haus gibt es bei der Sicherheit des Ankerzentrum. 1. es gab keinen Schlüssel für unsere Helfer, Sierra Leone und Jemen (am Freitag haben sie ihn noch bekommen). 2. meine Kollegin war um 15 Uhr noch nicht da. Also haben die Untertützer bei mir angerufen. M. soll kommen und meinen Schlüssel holen. Er kam dann so um 15 Uhr 20 - musste ja zu mir laufen, während vor der Türe die Schüler gewartet haben. Grrr. Um 17 Uhr habe ich dann den Schlüssel wieder zurückbekommen. Ich verstehe so ein Verhalten nicht. Der Kurs war ja auch so um min. 30 Minuten verkürzt. Musste ja auch erst noch alles desinfiziert werden. Die Schüler sollen vorher den Raum nicht betreten. Muss heute mal klären, wie es gelaufen ist.

07.07.20

Also, die Kollegin kam einfach zu spät und die Sicherheitsleute haben gepennt. Ab jetzt sollte es wieder mit dem Aushändigen des Schlüssels an unsere Unterstützer wieder klappen.

Dafür ging das Computerprogramm nicht. Statt unsere technische Hilfe zurufen, stand ich dann vor dem Problem, das längst schon gelöst sein konnte. Wir mussten nur über eine Stunde warten bis Hilfe kam.

08.07.20

die nächste Kollegin, gestern kamen 2 neue Schüler eine Stunde später, sie  hat sie abgewiesen, obwohl nur 2 Leute da waren - aus Erziehungsgründen. Es waren NEUE, kam man ja erst mal darauf hinweisen. Sie haben ihr gesagt, dass sie vorher im Deutschunterricht waren. Kann man sich erkundigen, was das für ein Deutschunterricht ist. Ich habe das gemacht.

Das BAMF hat mit den Johannitern ehrenamtlichen Deutschunterricht vereinbart. Dann schicke ich die Leute nicht weg, die alles dafür tun, schnell Deutsch zu lernen.

Es sind bestimmt nicht die FLüchtlinge, die die Freude an dem Ehrenamt nehmen. Ich habe mich sehr darüber geärgert.

09.07.20

Heute morgen war ich mit einem Schützling bei der VHS um ihn für einen Integrationskurs einzuschreiben. Leider hatte er seine Papiere vom Jobcenter nicht dabei. Also werde ich das heute Nachmittag im Integrationstalk sichten und dann muss er morgen Vormittag noch mal hin. Er muss viel besser Deutsch schreiben lernen (geht aber in die Berufsintegrationsschule - was da gemacht wird, keine Ahnung), er konnte nicht in Lateinischer Schrift seinen Geburtsort schreiben. Werden wir üben. Habe heute schon Bücher für Anfänger bestellt, habe ja noch ein Frau im Kurs, die Analphabetin ist. Er nicht, aber unsere Schrift macht im Probleme. Mal sehen, ob ich das Geld wieder bekomme.

10.07.2020 - Ich hatte ja eine Bitte meines Jemenitischen "Dolmetschers" an unsere Zeitung gesandt und gehofft, ´man würde das veröffentlichen. Nachdem ich die ganze Woche nichts gehört habe, bin ich heute hingegangen. Also das kann man nicht veröffentlichen, dafür gibt es wohl keine spezielle Rubrik. Evtl. kann man im August ein Interview mit mir machen und bei der Gelegenheit kann ich darauf verweisen und in Auszügen darauf eingehen. Ich habe dann ArrivalAid angeschrieben und die haben mich an eine Zeitschrift verwiesen, die immer wieder Berichte geflohener Menschen druckt. Mal sehen, was kommt. Name der Zeitung: Neulandzeitung oder im Internet unter www.neulandzeitung.com

Hier die eindringliche Bitte des Jemeniten an uns alle:

"Endgültige zerstörung des Jemen. Die Welt erinnert sich nicht an den Jemen?  Es tut uns leid, Sie zu stören, aber wir müssen Sie darüber informieren, dass saudische
Flugzeuge viele Städte bombardiert und viele Menschen getötet und verwundet werden, alles Zivilisten, die meisten Frauen und Kinder. Die Welt hat die Menschlichkeit gegenüber dem jemenitischen Volk verloren. Der Jemen ist der Ort, der als glücklicher Jemen bezeichnet wurde. Er ist jedoch nicht mehr glücklich, nachdem er voi-Arabien und den
Koalitionsstreitkräften bombardiert wird. Die Kinder des Jemen sterben jeden Moment an Hunger, während Milliarden von Dollar ausgegeben werden, um Waffen zu
kaufen, die alles zerstören.  Die Welt sieht die Tragödie des Jemen nicht.  Wir kennen den Grund nicht, wir wollen nur die Souveränität unseres Landes und in Frieden leben.

Eigentlich weiß die Welt um die zur Zeit größte Humanitäire Katastrophe."

Ich treffe immer noch Leute, auch im Ehrenamt, die nichts über den Jemen wissen, manche wissen noch nicht mal, wo dieses Land liegt. Für diese Menschen ist Corona nur  eine weitere Katastrophe, aber nicht die größte

noch zum 09.07. - noch während des Integrationstalks sagte mir eine Teilnehmerin, dass es wohl wieder einen Corona-Fall im Camp gebe - diesmal wohl bei den Sicherheitsleuten.

Als ich dann am Eingang des Ankerzentrums vorbei ging, stand da die Polizei und ein Krankenwagen (Sanka).

10.07. Am Abend rief mich Mohamed, der Ältere an um mir mitzuteilen, dass wir uns am Samstag nicht auf dem Markt treffen können (ich wollte ihm ein Schreiben vom Anwalt übergeben), weil alle auf Corona getestet werden.

11.07.2020 Also haben wir uns dann heute Nachmittag bei mir getroffen. (bei dem fürchterlichen Regen heute Vormittag bin ich sowieso nicht auf den Markt gegangen). Inzwischen habe ich erfahren, dass die Lehrer der Schule sich auch testen lassen müssen. Keinerlei Mitteilung an uns Ehrenamtler - wir sind wirklich nichts wert.

Dann hat mich der junge Sierra Leoner angerufen, er hat jetzt ein 2. Mal einen negativen Bescheid bekommen und weiß nicht, wie weiter. Ich hatte das schon dem MA der Caritas dort vor Ort geschrieben und ihm die Unterlagen geschickt. Er hat sich mit dem jungen Mann unterhalten, am Montag geht es weiter und dann müssen wir mal sehen, wie wir weiter machen.

26.07.2020

heute sind es schon 2 Wochen seit ich mir das Sprunggelenk gebrochen habe. Betreuung meiner Schützlinge "fast" ausschließlich per Whatsapp und ganz selten Telefon.

Aber am Mittwoch habe ich mich mit einem im Cafè getroffen, da er den Brief vom Anwalt, obwohl auch auf Englisch, nicht verstanden hat. Meine Schwester hat mich mit dem Rollstuhl hingefahren und zurück hat er mich ein Stückchen gerolltert. Köstlich die Blicke auf der Straße. Was sie wohl alle gedacht haben?

Am Samstag habe ich mich dann dort auch mit H. (Ugande) getroffen. Er ist ja kein Schützling mehr, sondern Freund. Er hat mir versprochen, dass er jeden Tag bei mir vorbeischaut, wenn ich wieder in meiner Wohnung bin. Vielleicht schafft er es ja dann, mir das Laufen mit Krücken, wenigstens in der Wohnung beizubringen. Ist das nicht fantastisch. Er machte seine Ausbildung, hat noch zusätzlich 2 x pro Woche Deutschunterricht, macht den Führerschein, hat mehrmals in der Woche Fußball-Training. Ich habe ihm aber gesagt, dass nur kommen soll, wenn es einigermaßen geht.

Jeden Tag schreibt mir einer meiner Schützlinge, dass er mich besuchen will, auch über mehrere 100 km Entfernung. Aber so lange ich bei meiner Schwester in der 1-Zimmer-Wohnung bin, geht das nicht.

10.08.2020 kurze Zusammenfassung nachdem mein Eintrag von voriger Woche verschwunden ist

inzwischen hatte ich mich noch einmal mit MS aus Sierra Leone im Cafè getroffen und er hat mich wieder fast nach Hause gerollt. Ich genieße die unterschiedliche Blicke der Leute auf der Straße. Zwischen Bewunderung, Anerkennung und Abscheu ist alles dabei. Vielfalt halt.

Am 06.08. bin ich in meine Wohnung zurück. Das musste dringend sein. Henry hat mich nach der Arbeit wie ein Baby in den 2. Stock getragen, ich ganz fest meine Arme um seinen Hals geschlungen. Was man alles noch erlebt. Und er hat es - im Gegensatz zum Physio im Krankenhaus - geschafft, dass ich ein paar Schritte an Krücken gehen kann. Morgen kommt er wieder um ein paar Übungen zu zeigen, wie ich mein kaputtes Bein stärken kann. Vorher musste er nicht kommen, ich komme gut zurecht.

Inzwischen haben mich auch YA aus dem Jemen und MS aus Sierra Leone besucht. Sie sind immer so ungeduldig, wenn ich nicht gleich aufmache, aber im Moment dauert alles länger.

YA hat mitgebracht: 6 große Äpfel, 5 große Birnen, 2 Schalen Weintrauben, 8 Bananen, ein Netz Mandarinen. Mama Du musst viel essen. Ich glaube, Henry ist da anderer Meinung. Er muss mich am 2808. die Treppe runter und wieder rauftragen. Treppe mit Krücken wird nichts werden. Ich muss an dem Tag zur Kontrolle ins Krankenhaus.

Das Obst habe ich zu Zweidritteln an meine Schwester gegeben. Das war am Freitag und bis jetzt habe ich noch nichts davon gegessen. Achja und einen Blumenstrauß hat er mir auch mitgebracht. Einiges Obst ist sogar Demeter. Er braucht sein Geld für den Anwalt

Mittlerweile kam vom VG die Mitteilung, dass auch das Gericht für MS negativ entschieden hat. Aber ich konnte MS noch nicht erreichen. Er geht n icht ans Handy. Heute Vormittag hat er einen Termin beim Psychiater. Ich hätte gerne gehabt, dass er vorher über den negativen Bescheid informiert ist.

12.08.2020

Heute kam MS aus Sierra Leone um sich seinen Ablehnungsbescheid des VG abzuholen. Der ist ein gestandener Mann, am Montag wurde er 43, und heute haben die Mundwinkel sehr gezuckt. Er hat mir so leid getan. Er muss jetzt überlegen, ob er noch einmal Klage einlegen will, oder ob er das Urteil akzeptiert. Das würde bedeuten zurück nach Sierra Leone (da fühlt er sich mit dem Tode bedroht, was vom VG nicht anerkannt wurde) oder nach Italien, das Land über das er in die EU eingereist ist. Da er gut französisch spricht würde er lieber nach Frankreich gehen. Ob das geht weiß ich nicht, und habe jetzt bei der Caritas nachgefragt, aber der entsprechende MA ist für 2 Wochen in Urlaub. Und hier läuft die Zeit ab.

Seit Tagen versuche ich den Anwalt zu erreichen. Nix, Scheiße. Nur AB und keine Antwort auf meine Mails seit einer Woche. Zum Haare raufen.

Im Januar haben wir auf Anforderung des BAMF vor einen jungen Mann (MB ich nenne ihn den Tower, weil er sooo groß ist und sooo dünn) aus Sierra Leone die Geburtsurkunde bei seiner Familie angefordert. Sie kam als Kopie, das wurde nicht anerkannt. Also haben wir die Familie gebeten das Original zu schicken. Heute endlich war sie in meinem Briefkasten. Corona hat auch hier alles geblockt. Auch hier ist zu sehen, dass er minderjährig ist, er hätte nie ins Ankerzentrum gehört, sondern in eine Unterkunft für unbegleitete Minderjährige. Er ist halt riesengroß und klapperdürr. Jetzt habe ich das BAMF angeschrieben, wie ich die Geburtsurkunde schicken soll, damit sie wirklich ankommt. Es sind schon so viele Unterlagen "leider nicht angekommen". Das möchte ich vermeiden.

14.08.20

Also am besten ist es, wenn er die Geburtsurkunde persönlich am Empfang abgibt. Ich habe ihm daher heute ein Schreiben mitgegeben, das er am Empfang quittieren lassen soll, dass er die Geburtsurkunde abgegeben hat.

Für den anderen (MS) würde ein Weiterwandern nach Frankreich bedeuten, dass er sich dann da illegal aufhält und  keinen Asylantrag stellen kann. Auch Frankreich würde ihn nach Italien abschieben, evtl. nach Deutschland.

Dann habe ich heute den versprochenen Deutschunterricht für 2 Jemeniten angefangen. Eine junge Jemeniten, die uns immer hilft, war als Dolmetscherin dabei

Sie  haben unterschiedliches Niveau (aber beide Anfänger) und daher habe ich für jeden ein anderes Arbeitsbuch. Sie haben mir wunderschöne bio und fair gehandelte Rosen mitgebracht.

Wir haben vereinbart erst mal Dienstag und Donnerstag je eine Stunde zu machen.

15.08.20

Gestern kam mein afrikanischer Enkel, der jetzt in Mühldorf wohnt. Trotzdem hat er mit dem Fahhrad noch ca. 8 km bis zu seinem Arbeitsplatz. Und sein Fahrrad macht große Probleme.

Wir haben jetzt vereinbart, dass er in einen Fahrradladen geht und sich gebrauchte Fahrräder ansieht. Er soll Bilder machen mit den entsprechenden Preisen. Ich rufe dann in dem Laden an um näheres zu erfahren. Geld schieße ich ihm vor. Er ist ein ganz braver Zurückzahler. Später kam noch der junge Sierra Leoner aus dem Camp. so konnten sie sich über ihre Heimat unterhalten und der ältere hat dem jüngeren von den Problemen erzählt, die ihn hier erwarten werden. Trotzdem soll er Deutsch lernen, damit er eine Chance auf einen Besuch der Berufsintegrationsschule bekommt. Es war ein schöner Nachmittag, auch wenn bis zum Abend mein Bein angeschwollen war, weil ich es nicht kühlen konnte.

Bis einschließlich 20.08.2020

wieder einmal ist der Text vom Mittwoch verschwunden.

Am Dienstag haben wir wieder Deutschunterricht bei mir gemacht - zu Dritt, 2 Schüler und eine Dolmetscherin. Ohne Maske, aber mit weitem Abstand und weit offener Balkontüre. Und wie immer zuerst ins Bad zum gründlichen Händewaschen. Der junge Mann aus dem Jemen hat eine Aufforderung bekommen mit dem Sozialamt unserer Stadt einen Termin auszumachen - für eine Wohnung. Das habe ich dann für ihn gemacht, Termin ist am 16.09. und er muss einen Dolmetscher mitbringen. Macht er. Wäre auch Aufgabe der Sozialarbeiter. Ich möchte hierzu lieber keinen Kommentar abgeben.

Außerdem musste ich ihm sagen, dass seine Frau, damit die Familienzusammenführung irgendwann man klappen kann, Deutschkenntnisse A2 vorweisen muss. Wo soll sie in einem Kriegsland einen Deutschkurs bekommen. Internet funktioniert nicht mehr. Da kann man toll schwadronieren, dass es Familienzusammenführungen gibt, wohl wissen, dass man unüberwindliche Hürden aufgebaut hat.

Sierra Leone - Geburtsurkunde. Man das war ein Theater, die Sozialarbeiter im Ankerzentrum wollten ihnmkein Ticket für München ausstellen, ihnen läge vom BAMF nichts vor.

Kein Wunder, sie haben sich ja auch nicht gekümmert, dass der junge Mann seine Originalgeburtsurkunde bekommt, das habe ich gemacht und so stand ich mit dem BAMF in Verbindung. Er wollte am Donnerstag die Urkunde persönlich abliefern, wie auch vom BAMF vorgeschlagen. Ich habe ihm dann 30 Euro gegeben, damit er vor Ablauf des Termins am Freitag in München ist. Aber ich habe ihm auch meinen Schriftwechsel mit dem BAMF mitgegeben und siehe da, er hat ein Ticket bekommen. Grrrrr

Der andere Mann aus Sierra Leone hat sich entschlossen, seinen Fall durch einen Anwalt weiterhin vertreten zu lassen. Musste aber vorher erst mal 300 Euro an den Anwalt überweisen. Hat er ja nicht, also habe ich es ausgelegt - SOLLTE JEMAND GELD ÜBRIG HABEN HER DAMIT. Ein bisschen Geld hatte ich noch in meiner eisernen Reserve Dank Chris und Sebastian. Meistens bekomme ich das Geld wieder und dann lege ich es wieder in meine Kasse für den nächsten Notfall.

Für den jungen Mann aus Sierra Leone, der in Poing lebt, habe ich auf seinen Wunsch einen Termin in der Psychiatrie in Haar vereinbart. Er hat mir geschrieben, dass er sich "very confuses and helpless" fühlt und dringend um einen Termin beim Psychiater bittet. Für Dienstag kommender Woche habe ich einen Termin bekommen. Hoffentlich geht bis dahin alles gut. Ich habe die Dame am Empfang gebeten, den Arzt doch zu fragen, ob nicht eine Unterbringung in einem betreuten Wohnen möglich ist.

Gestern ist der Deutschunterricht ausgefallen - einmal Schmerzen im Fuß, einmal Fahrt nach München. Da müssen wir noch drüber reden. Deutsch ist 2 x pro Woche, da bleiben 3 andere Tage um nach München zu fahren.

Dann hatte ich mit der Türkischen Ärztin vereinbart, dass wir uns Donnerstag um 14 Uhr treffen - hat sie nicht richtig gelesen und kam so erst um15 Uhr. War aber dann sehr nett. Sie wollte unbedingt sauber machen oder was auch immer. Ich habe ihr gesagt, dass ich das nicht darf. Sie ist ein Schützling von mir, den ich nicht ausnutzen darf.

Aber beim nächsten Mal werde ich sie fragen, ob sie mir ein paar Griffe für eine Lymphdrainage zeigen kann. Heute Nacht haben beide Beine weh getan.

22.08.2020

Heute war mein ugandischer Trainer da. 3 Stunden hat er mit mir Muskeltraining, Bewegungstraining und Bänderdehnung gemacht. Ich habe so ´geschwitzt, dass der Boden voller Schweißtropfen  war. Einfach unerbittlich

23.08.2020

Chris war da und hat sich abgeschleppt, 2 Rollkoffer mit Kleidung - auch die Koffer darf ich behalten, da werden sich meine Leute freuen, wenn sie verlegt werden, dass sich nicht alles in Plastiktüten wegschleppen müssen. Kinderspielzeug hat sie auch mit gebracht -  alles ganz neu. Und jede Menge Masken. Danke, danke, danke

24.08.2020

heute wa die türkische Ärztin da, erst haben wir eine Stunde Deutsch gesprochen und Deutsche Tageszeitung gelesen und dann hat sie mir gezeigt, was ich für eine Lymphdrainage machen muss.

25.08.2020

Deutsch bei mir zuhause für 3 Jemeniten und schließend für einen Sierra Leoner - er ist so viel Deutsch in seinem Kopf, es muss nur raus.

Mein Kummermann - Sierra Leone - musste heute zum Psychiater und ich hoffe sehr, dass er ihm helfen kann - er kommt mit seinem Leben nicht zurecht. Sobald ich wieder gut laufen kann, muss ich meine Schwester bitten mich zu ihm zu fahren

26.08.20 - Deutsch mit der Türkischen Ärztin - das macht Spaß

27.08.20

Vormittags Deutsch, wie gehabt. Am Nachmittag hat mich S. aus dem Jemen besucht. Er wohnt ja ca. 250 km entfernt, wollte aber unbedingt einen Krankenbesuch machen. Tolle Leute

28.08.20

Ich wurde wieder mal die Treppe von H. (Uganda) die Treppe runtergetragen, für den Krankenhausbesuch. Eine Frau aus dem Haus meinte, so viel Glück hätte sie noch nie gehabt. Nur kein Neid

01.09.20 Deutsch vormittags und nachmittags - hoffentlich kann ich bald wieder raus zu  m einem Integrationstalk

03.09.20 vormittags Deutsch - am Nachmittag musste ich es ausfallen lassen, weil ich endlich einen Physiotherapeuten gefunden habe - mehr dazu später im Gästebuch

04.09.20 habe mich am späten Nachmittag mit H. aus Uganda bei Pizza bei mir zuhause getroffen. Er hatte die bestellten Pizze mitgebracht. Und er hat mich wieder trainiert. Auaaaaa.

er ist da unerbittlich.

von einem jungen Jemeniten, der jetzt in Moosburg ist, habe ich einen ganz lieben Bericht (brauche ich für unsere Zeitung) bekommen, wie er meine Arbeit, bzw. Betreuung kennengelernt und schätzen gelernt hatte.

Er war auch mein Dolmetscher von Englisch ins Arabische. Da war er erst 17 Jahre alt und so verläßlich. Ich werde später versuchen, den Text hier einzusetzen. Wie schon im Gästebuch geschrieben habe ich seit Tagen kein stabiles Internet.

10.09.2020

ja was war inzwischen, außer dem Ärger mit Vodafone. So ein Saftladen.

Am Montag war eine Journalisten da, die von mir über meine Arbeit - nein mein neues tolles Leben - informiert werden wollte. Ich hatte ihr auch etwas aufgeschrieben, das Interview war mit Mikro.  Und  sie hat ein Foto mit mir und der Zeichnung von Motea (Jemen) gemacht. Er hatte mich ja voriges Jahr gezeichnet. Sie fand das Bild ganz toll. 1 1/2 Stunden war sie da, und wahrscheinlich stehen dann in der Zeitung 10 Zeilen. Auf j eden Fall war sie beeindruckt über meine Fröhlichkeit und meinen Elan. Zusätzlich zu dem Bericht des jungen Jemeniten habe ich auch noch einen Bericht von H./Uganda bekommen. Man merkt, dass er eine Ausbildung zum Industriekaufmann macht. Und mein bester Freund aus USA hat mir auch geschrieben. Die E-Mail kam nachts an, ich war natürlich neugierig und habe sie gelesen. An schlafen war danach nicht mehr zu denken, ich habe nur geheult. Aber auch H. Bericht ging mir nahe.

Dienstag war dann wieder Deutschunterricht - keine besonderen Vorkommnisse.

Mittwoch eine Whatsapp von dem Jemeniten, der auch immer zu mir in den Deutschunterricht kommt. Es ist eine Strafanzeige, von der ich nicht sicher bin, ob sie rechtens ist. Ich habe sie heute an den Anwalt weitergeleitet. Ich wollte mich heute mit A.Y. treffen, aber er hat mir dann geschrieben, dass er sehr erkältet ist. Jetzt können wir nur hoffen, dass es nicht das Virus ist. Ich habe die Campleitung angeschrieben und gebeten, mich auf dem laufenden zu halten. Ich habe erst mal alle Kontakte gestoppt. Leider war vorhin meine Schwester da, bevor ich informiert war.


Die Bericht meiner 3 Schützlinge findet Ihr unter Tagebuch - Teil 20