WHO - auch nicht auf dem neuesten Stand, was Ernährung anbelangt

07.01.2014 15:55

Das schrieb mir heute Dr. Worm

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
nicht nur die Ernährungsempfehlungen der WHO  hatten sich in der Vergangenheit immer wieder durch besondere Kuriosität ausgezeichnet (15-30 % Fett, 55--75 % Kohlenhydrate)!
https://www.who.int/nutrition/topics/5_population_nutrient/en/index.html
Auch andere WHO-Empfehlungen hatten immer wieder für Sprachlosigkeit oder Unmut ob der einseitigen Ausrichtung gesorgt.
Nun bekommt die WHO endlich auch einmal von kritischen Wissenschaftlern die Leviten gelesen: Sie stellen in einer systematischen Analyse fest, dass die WHO gerne eindeutige Empfehlungen abgibt, die aber überwiegend auf einer sehr schwachen Datenlage beruht! Und die Kritiker stellen die Forderung auf, dass untersucht werden müsse, warum die WHO diese unverantwortliche Vorgehensweise wählt.
Das passt gut zu einem sehr kritischen und lesenswerten Editoral von John Ioannidis, einem Standford-Professor, der die Vorgehensweisen in Ernährungsforschung und Ernährungswissenschaft,
aus Korrelationen in Beobachtungsstudien kausale Schlüsse abzuleiten, heftig kritisiert. Sie würde viel zu viele nicht-plausible "Zusammenhänge" liefern und überdies würden gefundene
Zusammenhänge in ihrer Effektgröße maßlos übertrieben bzw. überschätzt werden. Auf solchen schlechten Daten würden dann aber Schätzungen abgeleitet werden, wieviel Prävention
man mit der "richtigen" Ernährung erreichen könne.
Schließlich findet Des Spence noch sehr kritische Worte, wie inzwischen Evidence-Based Medicine erfolgreich korrumpiert wurde.

 

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